| Matray Desider | tenore |
Er war der Sohn eines Beamten der Ungarischen Staatsbahn. Zunächst wurde er Offizier in der österreichisch-ungarischen Armee, entschloß sich dann aber zur Ausbildung seiner Stimme, die u.a. durch Adolf Robinson in Wien erfolgte. Er war 1899-1901 am Opernhaus von Leipzig engagiert. Über die Oper von Düsseldorf, an der er 1901-03 sang, kam er 1903 als erster Heldentenor an das Opernhaus von Breslau, dm er bis 1905 angehörte. 1906-07 und 1909-10 war er am Hoftheater von Karlsruhe im Engagement. Er war 1900 an der Berliner Hofper und am Deutschen Theater Brünn (Brno), 1901 am Opernhaus von Frankfurt a.M. zu Gast. Der Berliner Musikdirektor Michael Balling empfahl ihn nach Bayreuth, und bei den Bayreuther Festspielen des Jahres 1904 sang er dann den Titelhelden im "Tannhäuser". In Bayreuth entstand 1904 eine Schallplatte (auf G&T) mit "Dir töne Lob" aus "Tannhäuser". Neben den Wagner-Heroen sang er heldische Tenorpartien wie den Raoul in den "Hugenotten" und den Titelhelden im "Propheten" von Meyerbeer, den Faust von Gounod, den Manrico im "Troubadour" und den Canio im "Bajazzo". Obwohl der Künstler ungarischer Abstammung war, ist er nur einmal, 1905, als Gast an der Hofoper von Budapest aufgetreten. Dennoch scheint er später in seine ungarische Heimat zurückgekehrt zu sein, wo noch Odeon-Platten mit ungarischen Liedern aufgenommen wurden. Genauere Details über seine weitere Karriere waren jedoch nicht zu ermitteln. Er ist auch unter dem Namen Desider Matray-Novák anzutreffen. |
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