| Malten Therese | soprano |
Der eigentliche Name der Sängerin war Therese Müller. Ihr Vater war Militärbeamter und Regierungsrat. Sie lebte mit ihrer Familie zuerst in Danzig, dann in Berlin. Dort wurde sie durch die Pädagogen Gustav Engel und Richard Kale ausgebildet. 1873 debütierte sie an der Hofoper von Dresden als Pamina in der "Zauberflöte". Dabei hatte sie einen derartigen Erfolg, daß man ihr einen Kontrakt auf Lebenszeit anbot, den sie annahm, so daß sie während ihrer gesamten Karriere bis zu deren Aufgabe 1898 Mitglied der Dresdner Oper geblieben ist. Zunächst trat sie dort im lyrischen Repertoire und hauptsächlich in Partien aus dem Bereich der italienischen Oper auf, seit 1881 wandte sie sich jedoch dem Wagner-Gesang zu und wurde einer der bedeutendsten Wagner-Sängerinnen ihrer künstlerischen Generation. 1874 wirkte sie in Dresden in der Uraufführung der Oper "Die Folkunger" on Edmund Kretschmar mit. 1882 sang sie bei den Bayreuther Festspielen in den ersten "Parsifal"-Aufführungen alternierend mit Amalie Materna und Marianne Brandt die Partie der Kundry. Bis 1894 trat sie bei den Festspielen von Bayreuth auf, wo man namentlich ihre Isolde im "Tristan" 1886 bei er ersten Aufführung dieser Wagner-Oper in Bayreuth bewunderte. 1882 hatte sie ein glanzvolles Gastspiel am Drury Lane Theatre London mit einer Operngesellschaft unter dem großen Wagner-Dirigenten Hans Richter; dabei trat sie als Elsa im "Lohengrin", als Elisabeth im "Tannhäuser", als Eva in den "Meistersingern" und als Leonore in Beethovens "Fidelio" auf. 1884 war sie an den Münchner Privataufführungen des "Parsifal" vor König Ludwig II. von Bayern beteiligt. 1884 zu Gast an der Hofoper von Wien, 1887 erfolgreiche Konzerte in Amsterdam, 1889 bereiste sie mit Angelo Neumanns wanderndem Wagner-Theater Rußland und hatte in St. Petersburg, Moskau und Kiew abermals große Erfolge im Nibelungenring. 1893 trat sie am Hoftheater von Gotha in der Uraufführung der Oper "Evanthia" von Paul Umlauff auf. 1898 feierte man in Dresden ihr 25jähriges Bühnenjubiläum, wobei man sie zum Ehrenmitglied der Hofoper ernannte. Danach trat sie nur noch selten auf. Im November 1903 sang sie letztmalig an der Dresdner Hofoper die Isolde. Sie betätigte sich in der Folgezeit in Dresden auf pädagogischem Gebiet.Ihre große dramatische Sopranstimme hatte außerhalb des Wagner-Repertoires ihre Erfolge als Armida wie als Iphigenie auf Tauris von Gluck, als Leonore im "Fidelio", als Genoveva in der gleichnamigen Oper von R.Schumann, als Königin von Saba von Goldmark, als Titelheldin in "Jessonda" von L.Spohr und als Leonore im "Troubadour". Sie war auch eine geschätzte Konzert- und Oratoriensdängerin. |
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