| Malten Julius | tenore |
Er war der Sohn eines Mühlenbesitzers. Er erlernte den Beruf eines Mühlenbautechnikers und ging 1884 zur Vervollständigung dieser Ausbildung in die USA, und zwar nach St. Paul. Hier wurde zufällig seine schöne Stimme entdeckt, nachdem er, seiner musikalischen Neigung folgend, als Violinist in ein Orchester eingetreten war. Er ließ diese in New York durch die Pädagogen Brignolli und Mme. de Roncourt ausbilden und sang 1886-87 dort bereits Opernpartien. Er kam dann nach Europa zurück und nahm ein Engagement am Stadttheater von Basel (1887-88) an. Anschließend sang er am Stadttheater von Lübeck (1888-90, Debüt als Tamino in der "Zauberflöte"), am Stadttheater von Bremen (1890-91), am Stadttheater von Würzburg (1891-93, Antrittsrolle: Faust von Gounod) und am Stadttheater von Augsburg (1893-94, Debüt als Lohengrin). 1894 folgte er einem Ruf an das Hoftheater von Weimar. Hier begann er sein Engagement in der Partie des Tamino und brachte im Lauf der Jahre vor allem lyrische Rollen in Mozart- und Verdi-Opern, aber auch den Raoul in den "Hugenotten" von Meyerbeer, den José in "Carmen" und den Wilhelm Meister in "Mignon" von A.Thomas zum Vortrag. Er blieb bis 1902 in Weimar, sang dann 1902-04 am Stadttheater von Lübeck, 1904-06 am Theater von Reichenberg (Liberec in Böhmen), 1906-07 am Opernhaus von Laibach (Ljubljana) und schließlich 1907-08 am Theater von Czernowitz. Auch als Konzertsänger war er mit Erfolg tätig. Nach Abschluß seiner Karriere lebte er in Berlin. |
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