| Lortzing Albert | tenore |
Er war der Sohn einer Schauspielerfamilie und zog mit den Truppen, denen seine Eltern (Vater: Johann Gottlieb Lortzing/ *1776 Berlin, ?Dezember 1841/; Mutter: Charlotte Sofie Lortzing-Seidel / *1780 Berlin, ?8.12.1846 Wien) angehörten, von einer deutschen Stadt zur anderen. Er spielte und sang bereits Kinderrollen auf der Bühne und konnte bei dem Wanderleben seiner Familie nur eine kurze musikalische Ausbildung bei Rungenhagen in Berlin erhalten. Nachdem er u.a. in Breslau, Coburg, Bamberg, Freiburg i. Br, in Baden-Baden, Aachen (1818-26), Bonn, Köln, Düsseldorf und Elberfeld aufgetreten war, fand er endlich 1826-33 ein festes Engagement als Kapellmeister und Sänger am Hoftheater von Detmold, an das auch seine Gattin, die Sängerin und Schauspielerin Rosina Regina Lortzing-Ahles (*5.12.1799 Bietigheim, Nord Württemberg, ?14.6.1854 Berlin), verpflichtet wurde. Diese war seit 1824 mit Albert Lortzing verheiratet und sang u.a. 1824-26 in Köln, 1826-33 in Detmold und 1833-35 in Leipzig. Auch Albert Lortzing war in den Jahren 1833-45 als Sänger, Schauspieler und Kapellmeister in Leipzig engagiert. Hier wurde 1837 seine Oper "Die beiden Schützen" uraufgeführt, nachdem er bereits seit 1824 Opern komponiert hatte, von denen "Ali Pascha von Janina" 1828 in Münster (Westfalen) zur Uraufführung kam. In der Leipziger Uraufführung der "Beiden Schützen" sang er selbst am 20.2.1837 die Partie des Peter, seine Gattin die der Jungfer Lieblich. Am 22.12.1837 fand in Leipzig die Uraufführung seiner Oper "Zar und Zimmermann" statt, in der er selbst den Peter Iwanow und seine Mutter Charlotte Sofie Lortzing die Rolle der Witwe Brown übernahm. In Leipzig kamen auch die folgenden Opern "Caramo oder das Fischerstechen" (1839), "Hans Sachs" (1840), "Casanova" (1841) und schließlich "Der Wildschütz" (1842) zur Uraufführung. 1846-48 war Albert Lortzing Kapellmeister in Wien, begann dann wieder eine Wandertätigkeit als Schauspieler und kam endlich 1850 als Kapellmeister an das Friedrich Wilhelmstädtische Theater Berlin, jedoch hauptsächlich für das Gebiet der Operette und der musikalischen Posse. Krank und durch die wirtschaftliche Notlage seiner großen Familie vorzeitig verbraucht, starb er bereits im folgenden Jahr. Von seinen weiteren Opern sind zu nennen: "Undine" (Magdeburg, 1845), "Der Waffenschmied" (Wien, Theater an der Wien, 1846), "Regina" (erst 1899 in Berlin uraufgeführt), "Rolands Knappen" (Leipzig, 1849) und "Die Opernprobe" (Frankfurt a.M., 20.1.1851 am Vorabend seines Todes). In seinen Opern kommen mehrere Einflüsse zu einer schönen Verbindung: das Erbe Mozarts, den Lortzing sehr verehrte, das durch die deutsche Romantik wieder entdeckte Volkslied, Traditionen der klassischen italienischen und französischen Oper, namentlich der Opéra comique, und nicht zuletzt seine langjährige praktische Bühnenerfahrung. So haben seine Opernwerke, vor allem in Deutschland, ihren hohen Rang über alle Wandlungen des Geschmacks im Lauf der Jahrzehnte behaupten können.Lit: G.R. Kruse: Albert Lortzing (Berlin, 1914); H.Schirmag: Albert Lortzing. Glanz und Elend eines Künstlerlebens (Wilhelmshaven, 1995) |
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