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Reinhardt Delia
soprano

Sie besuchte das Hoch'sche Konservatorium in Frankfurt a.M., wo sie Schülerin von Strakosch und Hedwig Schako war. Sie debütierte 1913 am Opernhaus von Breslau als Friedensbote in "Rienzi" von R, Wagner. Von dort kam sie auf Einlandung von Bruno Walter für die Jahre 1916-23 an die Staatsoper (bis 1918 Hofoper) von München. Hier sang sie am 12.6.1917 (im Prinzregententheater) eine kleine Partie in der Uraufführung von Hans Pfitzners "Palestrina", 1919 in der Münchner Premiere der "Frau ohne Schatten" von R.Strauss die Partie der Kaiserin. 1922 gastierte sie am Teatro Costanzi in Rom. 1922-24 hatte sie an der Metropolitan Oper New York große Erfolge (Debüt als Sieglinde in der "Walküre". Sie trat dort in zehn großen Partien auf, u.a. als Elisabeth im "Tannhäuser", als Agathe, als Butterfly, als Fiordiligi und als Gita in "Le Roi de Lahore" von Massenet. 1924-39 war sie Mitglied der Berliner Staatsoper, wo sie u.a. am 5.5.1930 in der Uraufführung von Darius Milhauds Oper "Christophe Colomb" (in deutscher Sprache) mitwirkte. Sie nahm an der Berliner Staatsoper auch an den Uraufführungen der Opern "Der singende Teufel" von Fr. Schreker (10.12.1928) und "Das Herz" von H.Pfitzner (12.11.1931 als Helge) teil, an der Berliner Kroll-Oper an der von Kurt Weills "Royal Palace" (2.3.1927). 1929 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des renovierten Hauses der Staatsoper in Anwesenheit des Reichspräsidenten von Hindenburg die Pamina in der "Zauberflöte". Gastspielreisen führten sie an die Londoner Covent Garden Oper (1924-29), an die Opernhäuser von Kopenhagen, Budapest, Amsterdam und Brüssel, an italienische und spanische Theater und an die Städtische Oper Berlin. 1925 sang sie mit dem Ensemble der Berliner Staatsoper in Amsterdam u.a. den Octavian im "Rosenkavalier". 1931 gastierte sie am Teatro Colón Buenos Aires in Wagner-Partien. Delia Reinhardt war in erster Ehe mit dem Bariton Gustav Schützendorf (1883-1937), in zweiter mit dem Dirigenten Georges Sebastian (*1901-84) verheiratet. Die Künstlerin, die als hervorragende Interpretin, zumal von Partien aus dem jugendlich-dramatischen Sopranfach galt, trat nach 1937 kaum noch auf der Bühne und nur selten im Konzertsaal auf. Sie lebte in Berlin, verlor dort aber ihr Haus mit allem Inventar bei einem Bombenangriff. Sie kam nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 nach Bayern. Auf Einladung des großen Dirigenten Bruno Walter verlegte sie 1948 ihren Wohnsitz nach Santa Monica in Kalifornien, übersiedelte aber nach dessen Tod 1962 nach Dornach bei Basel (Schweiz). Nach ihrem Rücktritt von der Bühne betätigte sie sich als Kunstmalerin.An ihrer Stimme bewunderte man die natürliche Frische des Vortrages wie die hohe Musikalität ihrer Stimmführung. Ihre großen Partien waren die Eva in den "Meistersingern", die Elsa im "Lohengrin", die Pamina in der "Zauberflöte", die Fiordiligi in "Così fan tutte", die Desdemona im "Othello" von Verdi, die Mimi in "La Bohème", die Butterfly, die Micaela in "Carmen", die Malvine im "Vampyr" von H.Marschner, die Carlotta in "Die Gezeichneten" von Fr. Schreker, die Christine im "Intermezzo" von R.Strauss, die Minneleide in der "Rose vom Liebesgarten" von Hans Pfitzner und der Octavian im "Rosenkavalier".Ihre Schallplattenaufnahmen sind auf Polydor und auf DGG (Arien aus "Tannhäuser" und "Walküre") erschienen; auf HMV kam der Mitschnitt einer "Rosenkavalier"-Aufführung heraus..

 

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