| Wolf Otto | tenore |
Er zeigte sich als Kind sehr musikbegabt und trat bereits mit neun Jahren als Geiger auf, begann dann aber eine kaufmännische Lehre in Magdeburg. Er studierte dann Gesang bei Wilhelmine Niehr-Bingerheimer und bei Adolf Sondegg und debütierte 1897 am Hoftheater von Sondershausen in Thüringen als Graf Almaviva im "Barbier von Sevilla" von Rossini. 1898-99 sang er am Stadttheater von Lübeck, 1899-1900 am Stadttheater von Mainz, 1901-09 am Hoftheater von Darmstadt. 1909 wurde er an die Hofoper, die spätere Staatsoper, von München verpflichtet und war bis 1930 (und noch später als Gast) ein gefeiertes Mitglied dieses Opernhauses. Man rühmte ihn namentlich als großen Wagner-Sänger. Er sang in München u.a. in den Uraufführungen der Opern "Franfreluche" von Wilhelm Mauke (1912 als Partner von Hermine Bosetti) und "Das Spielwerk" von Franz Schreker (1913) sowie den Kaiser in der Premiere der "Frau ohne Schatten" von R.Strauss. In den Jahren 1912, 1921, 1924 und 1926 war er an der Staatsoper von Wien zu Gast; 1916 und 1923 gastierte er in Amsterdam (1923 als Tristan). 1915 sang er dort in der holländischen Erstaufführung des "Liedes von der Erde" von Gustav Mahler. 1919 Gastspiel an der Staatsoper Dresden; er unternahm auch eine Skandinavien-Tournee. Weitere Gastspiele führten ihn an die Opernhäuser von Zürich (1921 als Walther von Stolzing und als Tristan), Brüssel, Paris, Prag und Berlin. Auch bei Nordamerika-Tourneen konnte er sich auszeichnen. 1934 sang er an seinem 65. Geburtstag als Abschiedspartie in München den Tannhäuser, trat aber dort nochmals 1937 als Pedro in "Tiefland" von d'Albert auf. Nachdem seine aktive Sängerlaufbahn beendet war, wirkte er in München als Pädagoge. -- Seine Tochter Maria Wolf war eine angesehene Altistin.Schallplatten: Polydor, Pathé, Polyüphon, Odeon. |
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