| Woltereck Friedrich August Andreas | basso |
Er war der Sohn eines Braunschweiger Kupferschmieds und betrat 1815 in seiner Heimatstadt erstmalig die Bühne. 1816 wurde er an das Hoftheater von Hannover verpflichtet, wo er bis 1819 blieb. Nach einjährigem Engagement in Leipzig wurde er 1820 an das Hamburger Stadttheater berufen, an dem sich seine ganze weitere Karriere abspielte. Er beherrschte ein weites Feld von Bühnenpartien aus allen Bereichen der Opernliteratur, seriöse wie Buffo-Rollen. Er wirkte in Hamburg in einer Reihe wichtiger Premieren mit; so sang er dort 1822 den Kaspar im "Freischütz", 1832 den Bertram in "Robert le Diable", 1837 den Marcel in den "Hugenotten" von Meyerbeer, 1836 den Kardinal in "La Juive" von Halévy. Aus seinem Repertoire für die Bühne seien noch der Osmin in der "Entführung aus dem Serail", der Sarastro in der "Zauberflöte", der Rocco im "Fidelio" und der Valdeburgo in "La Straniera" von Bellini genannt. Gastspiele führten ihn an die großen Theater in Deutschland. 1831-32 gastierte er in einem Ensemble, dessen Primadonna die große Sopranistin Wilhelmine Schröder-Devrient war, in Paris. 1840 nahm er in der Partie des Zaren in "Zar und Zimmermann" von Lortzing von seinem Hamburger Publikum, das ihn sehr verehrte, Abschied; zuletzt lebte er auf seinem Landgut bei Hamburg. -- Seine Tochter Karoline Raeder Woltereck (*1818) wirkte als Soubrette und Schauspielerin in Hamburg und Dresden und war mit dem bekannten Buffo Gustav Raeder (1811-66) verheiratet, der eine große Karriere am Dresdner Hoftheater hatte. Sein Sohn Friedrich Woltereck (1826-1915) war als Schauspieler und Theaterleiter tätig. |
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