| La Palme Béatrice | soprano |
Sie erhielt in ihrer kanadischen Heimat zuerst eine Ausbildung als Violinistin bei Fr. Jehin-Prume und trat seit 1894 erfolgreich als Geigerin auf. Sie ging dann zur weiteren Ausbildung nach London zu Ferdinand Arbos. Hier wurde ihre schöne Stimme entdeckt, die sie darauf durch Gustave Garcia in London ausbilden ließ. 1898 debütierte sie in London als Konzertsopranistin. Sie unternahm dann eine Kanada-Tournee, bei der sie sowohl als Sängerin wie auch als Violinistin hervortrat. Die berühmte kanadische Sängerin Emma Albani riet ihr jedoch, sich ganz auf ihre Sängerkarriere zu konzentrieren. Nach weiteren Studien bei Nelly Rowe in London hatte sie in den Jahren um die Jahrhundertwende in London große Erfolge im Konzertsaal. Ihr Operndebüt fand statt, als sie 1903 an der Covent Garden Oper London für die erkrankte Fritzi Scheff als Musetta in "La Bohème" einsprang. Jetzt wandte sie sich ganz der Bühne zu, ging nach Frankreich, wo sie 1903-04 an der Oper von Lyon (Mireille, Micaela in "Carmen") und in den Jahren 1905-09 an der Opéra Comique Paris auftrat. An diesem Haus sang sie u.a. die Betly in "Le Chalet" von Adam, die Marie in Donizettis "Fille du régiment", die Mignon, die Sophie im "Werther" von Massenet, die Colette in "La Basoche" von Messager und die Titelrolle in Massenets "Cendrillon". 1907 wirkte sie dort in der Uraufführung der Oper "Fortunio" von A.Messager als Madelon mit. In der Sommer-Spielzeit 1909 sang sie bei der Moody-Manners Company in London die Leonore im "Troubadour", die Elsa im "Lohengrin", die Eva in den "Meistersingern" und die Marguerite im "Faust" 1910 wirkte sie in der von Sir Thomas Beecham organisierten Saison am His Majesty's Theatre London mit (Despina in "Così fan tutte", Susanna in "Nozze di Figaro", Adele in der "Fledermaus", Aline in "Le Chemineau" von Xavier Leroux). 1911 und 1912 unternahm sie eine große Kanada-Tournee mit Opern- und Konzertauftritten, 1913-14 trat sie am Century Opera House New York auf (Martha von Flotow, Manon von Massenet, Nedda im "Bajazzo", Nuri in "Tiefland"), 1914 beim Festival von Ravinia (Maliella in "I Gioielli della Madonna" von Wolf-Ferrari). Als sich Verhandlungen über ein Engagement an der New Yorker Metropolitan Oper zerschlugen, ließ sie sich zusammen mit ihrem Gatten, dem Tenor Salvator Issaurel (1871-1944), den sie 1908 geheiratet hatte, in Montreal nieder und wirkte mit diesem in einem Opernstudio als Pädagogin. Bis 1919 trat sie noch gelegentlich als Konzertsolistin in Erscheinung.Es ist kaum zu verstehen, daß von ihrer Stimme keine Schallplattenaufnahmen existieren. |
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