| Kutscherra de Nyss Elise | soprano |
Der Vater der Sängerin stammte aus der Tschechoslowakei, die Mutter aus Polen. Sie erhielt eine vorzügliche Ausbildung ihrer Stimme durch so bedeutende Pädagogen wie Rosa de Ruda, Désirée Artôt de Padilla und Julius Hey in Berlin, .Im Juli 1887 stand sie erstmals auf der Bühne, und zwar sang sie an der Berliner Kroll-Oper die Marguerite im "Faust" von Gounod. Noch im gleichen Jahr wurde sie an das Hoftheater von Altenburg in Thüringen verpflichtet, dem sie bis 1889 angehörte. 1889 wechselte sie an das Hoftheater von Coburg und stand bald, seit 1894 zur Kammersängerin ernannt, im Mittelpunkt des dortigen Ensembles. Sie unternahm ausgedehnte Gastspielreisen, die ihr auf der Bühne wie im Konzertsaal glänzende Erfolge eintrugen. So gastierte sie am Théâtre de la Monnaie Brüssel, in London und in den Musikzentren in den USA. 1896 trat sie als erste deutsche Sängerin nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870-71 an der Grand Opéra Paris als Sieglinde in der "Walküre" auf. In der Zeit um die Jahrhundertwende war sie oft in Opernaufführungen in Amsterdam anzutreffen, 1902 hatte sie einen ihrer größten Erfolge bei einem Gastspiel an der Wiener Hofoper als Leonore im "Fidelio". Von ihren Bühnenrollen sind die Elisabeth im "Tannhäuser", die Brünnhilde in den Opern des Ring-Zyklus, die Leonore im "Troubadour" und die Rachel in "La Juive" von Halévy hervorzuheben. Im Konzertsaal wurde sie vor allem als Liedersängerin bekannt. Die Sängerin, die mit dem Direktor des Niederländischen Lloyd, Maximilian de Nyß verheiratet war, hatte ihren Wohnsitz später in Berlin, zuletzt in Wien. |
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