| Kohn Maier | baritono
[ 1802 - 1875 ]
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Er gehörte einer strenggläubigen jüdischen Familie an und kam 1825 nach München. Dort gründete er, zusamen mit seiner vielseitig gebildeten, sprachkundigen Gattin, ein Erziehungsinstitut für jüdische Mädchen, das beide jahrzehntelang leiteten. Er ließ sich durch den Münchner Hoforganisten Kaspar Ett in sehr gründlicher Weise musikalisch ausbilden. 1832 rief er in der bayerischen Hauptstadt den ersten Synagogenchor ins Leben; seit 1843 war er dessen Kantor. Er erwarb sich große Verdienste durch die Bearbeitung von alten jüdischen Kultgesängen, denen er neue, entsprechende Kompositionen hinzufügte. 1839 gab er eine Sammlung dieser Gesänge unter dem Titel "Vollständiger Jahrgang von Terzett- und Chorgesängen der Synagoge in München" heraus, die großes Aufsehen erregte. Unterstützt von namhaften Komponisten wie K.Ett, Hartmann und S.Naumburg, ging er von den überlieferten Grundlagen der klassischen Synagogengesangs aus. Er lehnte die fortschrittlichen Bestrebungen der Reform-Richtung, die sich an der zeitgenössischen Musik der Klassik und der Romantk orientierte, und die hauptsächlich von Wien ausging, weitgehend ab, wenn er sie auch nicht ganz verwarf. 1855 veröffentlichte er "Masor te-Schalosch Regalim; festtägliche Gebete für die drei Hauptfeste". |
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