| Leisinger Elisabeth | soprano |
Sie war die Tochter der berühmten Sopranistin Bertha Leisinger (1825-1913) und des württembergischen Oberstabsarztes Dr. Leisinger. Obwohl ihre Mutter sich zunächst dem Wunsch ihrer Tochter im Hinblick auf eine Sängerkarriere widersetzte, bildete diese nach dem Tod ihres Gatten doch ihre Stimme aus. Elisabeth Leisinger vollendete ihre Ausbildung am Konservatorium von Stuttgart und bei der berühmten Pauline Viardot-Garcia in Paris. Nachdem sie bei einigen Konzerten in Stuttgart Aufsehen erregt hatte, engagierte der Generalintendant der Berliner Hofoper, Graf von Hülsen, sie 1884 sogleich für sein Haus, wo sie als Rosina im "Barbier von Sevilla" debütierte und im gleichen Jahr in der Uraufführung der Oper "Hero" von Ernst Frank mitwirkte. 1886 reiste sie nochmals zu ihrer Lehrerin Mme Varadot-Garcia nach Paris. Diese arrangierte für sie ein Auftreten an der Grand Opéra Paris, das ganz erfolglos war, doch brach sie dabei ihren Kontrakt mit der Berliner Hofoper. Es bedurfte daher eines besonderen Gnadenaktes des Deutschen Kaisers, damit sie wieder dort auftreten konnte. Sie sang dann an der Berliner Hofoper eine Vielfalt von Rollen aus dem Koloratur- wie dem lyrisch-dramatischen Repertoire, darunter die Königin Marguerite in den "Hugenotten" von Meyerbeer, die Frau Fluth in den "Lustigen Weibern von Windsor" von Nicolai, die Marie in der "Regimentstochter, die Philine in "Mignon" von A.Thomas, die Pamina in der "Zauberflöte", die Gräfin in "Figaros Hochzeit", die Donna Elvira im "Don Giovanni", die Agathe im "Freischütz", die Marguerite im "Faust" von Gounod, die Elisabeth im "Tannhäuser", die Eva in den "Meistersingern" und 1888 die Turandot in der Uraufführung der gleichnamigen Oper von Theobald Rehbaum. Auch als Konzertsängerin hatte sie eine große Karriere und sang u.a. bei den Leipziger Gewandhauskonzerten. Sie heiratete den Oberbürgermeister von Esslingen Dr. Max von Mühlberger, worauf sie ihre Karriere beendete. |
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