| Kaiser Josepha | soprano |
Sie erhielt ihre Ausbildung (wahrscheinlich) in Budapest und begann ihre Bühnenkarriere 1839 am Theater von Kaschau (Kos|vice), wo sie als Beatrice di Tenda in der gleichnamigen Oper von Bellini debütierte. 1844 kam sie an die Wiener Hofoper, an der sie aber nur in kleineren Partien eingesetzt wurde. 1845-46 war sie als erste Sängerin am Deutschen Theater in Budapest engagiert. 1846 gastierte sie an der Hofoper von Dresden und am Opernhaus von Leipzig, sang darauf 1846-47 am Theater von Mainz, jetzt bereits als erfolgreiche Koloratrice allerseits bekannt geworden. In der Saison 1847-48 hörte man sie am Theater an der Wien in der österreichischen Hauptsstadt. Von dort aus gastierte sie 1848 am Deutschen Landestheater Prag als Amina in Bellinis "La Sonnambula", als Marie in der "Regimentstochter" von Donizetti und als Isabella in "Robert le Diable" von Meyerbeer. Sie wurde sogleich an dieses Theater engagiert unnd kam dort 1848-51 zu bedeutenden Erfolgen. 1851-61 war sie als erste Koloratursopranistin Mitglied des Ungarischen Nationaltheaters Budapest. Dort sang sie 1851 in der ungarischen Erstaufführung von Verdis "Luisa Miller" die Titelrolle, 1856 in der von "I Vespri Siciliani" (unter dem Namen "Giovanna Guzman") die Elena. 1854 wirkte sie am Deutschen Theater Pest in der Uraufführung der Oper "Der Sohn der Wildnis" von Karl Doppler mit. Gastspiele in München (1853 an der Hofoper als Fides im "Propheten" und als Lucrezia Borgia von Donizetti) und Wien, in Bukarest und mit einer italienischen Stagionetruppe in Lissabon trugen ihr große Erfolge ein. Auf der Bühne sang sie u.a. die Donna Anna im "Don Giovanni", die Rachel in "La Juive" von Halévy, die Bertha im "Propheten" von Meyerbeer, die Erszebeth in "Hunyadi László" von F.Erkel und wirkte in der Uraufführung der "Messe von Esztergom" von Franz Liszt mit. Seit 1867 trat sie nur noch selten bei Konzerten und einigen gelegentlichen Gastspielen in Erscheinung. "Sie schloß hierauf, durch Familienverhältnisse gezwungen, ihre theatralische Laufbahn". Sie war verheiratet mit dem Journalisten Moritz Ernst, einem Bruder des Violinisten und Komponisten Heinrich Wilhelm Ernst (1814-65); seitdem trat sie auch unter dem Namen Josepha Ernst-Kaiser auf. -- Ihr Sohn Heinrich Ernst (1846-1919) wurde ein bekannter Tenor. -- Sie darf nicht mit der wesentlich älteren Sängerin Josephine Kaiser (1755-1825) verwechselt werden, die in Wien und Lemberg als Opernsängerin wirkte. |
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