| Hoffmann Baptist | baritono
[ 1864 - 1937 ]
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Er erregte bereits als Knabensopran erstes Aufsehen, ergriff abre zunächst einen kaufmännischen beruf und arbeitete in einem Handelshaus in Schweinfurt. Während seiner Militärdienstzeit in München entschloß er sich endgültig zum Sängerberuf. Er wurde durch Frau Louise Weinlich-Tipka in München und 1892-93 nochmals durch Julius Stockhausen in Frankfurt a.M. ausgebildet. Sein Bühnendebüt erfolgte 1888 am Stadttheater von Graz als Jäger im "Nachtlager von Granada" von Kreutzer. Er sang 1888-94 am Opernhaus von Köln, 1894-97 am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg. 1897 wurde er an die Berliner Hofoper berufen, der er bis 1919 angehörte. Hier wirkte er am 14.1.1899 in der Uraufführung der nachgelassenen Oper "Briseïs" von Emmanuel Chabrier (in deutscher Sprache) mit, am 21.3.1899 in der von "Regina" von Albert Lortzing, am 17.9.1900 in der von "Kain" von E. d'Albert, am 28.1.1902 in der Uraufführung der Oper "Heilmar, der Narr" von W.Kienzl, am 9.4.1902 in der von "Der Wald" von Mrs Ethel Smyth, am 13.12.1904 in der Uraufführung von Leoncavallos Oper "Der Roland von Berlin", am 14.4.1905 in der von E.Humperdincks "Heirat wider Willen" mit; 1906 sang er in der Berliner Premiere von "Salome" von Richard Strauss den Jochanaan, 1911 den Faninal im "Rosenkavalier", 1907 den Sharpless in Puccinis "Madame Butterfly". Im Laufe seiner Karriere gastierte er in München, Dresden und Hamburg, in London und Brüssel. Aus seinem umfangreichen Repertoire für die Bühne sind noch zu nennen: der Nelusco in Meyerbeers "Africaine", der Lothario in "Mignon" von A.Thomas, der Papageno in der "Zauberflöte", der Fliegende Holländer, der Wolfram im "Tannhäuser", der Telramund im "Lohengrin", der Pizarro im "Fidelio", der Hans Heiling in der Oper gleichen Namens von H.Marschner und der Zar in "Zar und Zimmermann" von Lortzing. Er wirkte nach Abschluß seiner Bühnenkarriere in Berlin als Pädagoge. Zu seinen Schülern zählten u.a. der Bassist Paul Bender und der (nicht mit ihm verwandte) Tenor Hans Hoffmann.Groß dimensionierte Baritonstimme, deren dramatische Ausdruckskraft ihre bedeutendsten Aufgaben im Wagner-Repertoire fand.Lit: G.Hoffmann-Kusel: "Baptist Hoffmann, ein Leben für die Kunst" (Berlin, 1945).Schallplatten: Berliner Records (Berlin, 1901), G&T (Berlin, 1901 bis 1907), Odeon (Berlin, 1905), HMV, Pathé und Parlophon. |
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