| Elizza Elise | soprano |
Eigentlich Elisabeth Letztergroschen. Ausbildung durch Adolf Limley in Wien, den sie später heiratete. Sie begann ihre Karriere 1892 als Operettensoubrette am Wiener Carl Theater; sie debütierte dort als Margit in Weinbergers 'Lachenden Erben'. 1894 kam sie an das Stadttheater von Olmütz (Olomouc). Nach weiterem Studium bei Amalie Materna wurde sie 1895 an die Wiener Hofoper verpflichtet (Antrittsrolle: Inez in 'L'Africaine' von Meyerbeer). Sie blieb deren Mitglied bis 1919, wo sie als verläßliches, immer zum Einspringen bereites Mitglied des Ensembles galt. Sie trat dort in einer Vielzahl von Partien auf, als Donna Elvira im 'Don Giovanni', als Papagena in der 'Zauberflöte', als Agathe im 'Freischütz', als Irene in Wagners 'Rienzi', als Venus im 'Tannhäuser', als Brünnhilde im 'Siegfried, als Woglinde im Ring-Zyklus, als Mary im 'Fliegenden Holländer', als Gretel in 'Hänsel und Gretel', als Heimchen am Herd in der gleichnamigen Oper von Goldmark, als Lene im 'Bärenhäuter' von Siegfried Wagner, als Norma, als Aida, als Nedda im 'Bajazzo', als Tosca, um nur einige zu nennen. 1904 gastierte sie am Deutschen Theater Prag, 1912 in Brünn. Bis 1923 gab sie noch Gastspiele an der Wiener Staatsoper. Dann Gesanglehrerin in Wien. Neben ihrem Wirken auf der Bühne war sie eine geschätzte Konzertsängerin; 1901 wirkte sie in der Uraufführung von 'Das klagende Lied' von Gustav Mahler mit. Die Künstlerin besaß eine der schönsten Sopranstimmen ihrer Zeit; in ihr verband sich vollendete Beherrschung der Gesangtechnik mit Stilsicherheit und tiefer Musikalität des Vortrages. Man hat den Eindruck, daß ihre Kunst an der Wiener Oper nicht in entsprechender Weise gewürdigt wurde.\n Zahlreiche schöne Schallplattenaufnahmen auf G&T (Wien, 1903-07), Columbia, Odeon (Wien, 1905), Favorit, HMV und Pathé.\n |
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