| Jungwirth Manfred | basso |
Als Knabe sang er im Domchor von St. Pölten. Dann studierte er mehrere Musikinstrumente, u.a. Violine, Violoncello, Horn und Schlagzeug. Mit 13 Jahren begann die Ausbildung seiner Stimme durch Alice Goldberg in St. Pölten, dann durch Emilie Auer-Weißgerber in Wien, später in Bukarest bei Albert d'Andrée, in München bei Rudolf Großmann und in Berlin bei Josef Burgwinkel. Er schlug dennoch 1937 an der Wiener Universität das Studium der Medizin ein, legte aber 1940 sein Staatsexamen für Gesang, Klavierspiel und Orchesterleitung ab. Sein erstes Engagement am Landestheater von Klagenfurt kam nicht zustande, da er zum Militärdienst herangezogen wurde. 1941-45 sang er in Rumänien und Bulgarien vor deutschen Soldaten und konnte 1942 an der Oper von Bukarest als Mephisto im "Faust" von Gounod debütieren. Im Sommer 1945 sang er erstmals in Salzburg und wurde im gleichen Jahr an das Landestheater Innsbruck engagiert, dem er bis 1949 angehörte. 1946-47 trat er bei den Salzburger Festspielen als Solist in Oratorien auf. Im Jahre 1948 promovierte er in Innsbruck zum Doktor der Musikwissenschaft, 1948 gewann er den ersten Preis beim Gesangwettbewerb von Genf. 1949 kam er an das Stadttheater von Zürich, wo er bis 1954 und nochmals 1958-61 tätig war. Er gastierte an der Komischen Oper Berlin unter Walter Felsenstein und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1956-57 gehörte er dem Staatstheater von Wiesbaden an, 1957-58 der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und nach seinem nochmaligen Engagement in Zürich 1960-68 dem Opernhaus von Frankfurt a.M. Ihren Höhepunkt erreichte seine Karriere in den Jahren 1968-85 als Mitglied der Staatsoper Wien. Seit 1976 war er als ständiger Gast der Bayerischen Staatsoper München verbunden. Er absolvierte sehr erfolgreiche Gastspiele an den Opern von Hamburg, Köln und Stuttgart, in Paris, Athen, Lissabon und an der Londoner Covent Garden Oper, an der er als Antrittsrolle 1981 den Waldner in "Arabella" von R.Strauss übernahm. 1965 bewunderte man bei den Festspielen von Glyndebourne seinen Ochs im "Rosenkavalier", der als eine seiner größten Kreationen galt, und den er u.a. auch 1982 in Seatttle sang. 1964 Gastspiel in Holland. An der Mailänder Scala gastierte er 1978 als Rocco im "Fidelio". 1985-87 sang er bei den Salzburger Festspielen den La Roche im "Capriccio" von R.Strauss, den er auch bei Maggio musicale von Florenz 1987 vortrug.Schallplatten: Decca (Mozart-Arien, Ochs im "Rosenkavalier", Biterolf im "Tannhäuser", "Der Schauspieldirektor" von Mozart), DGG ("Fidelio"), Amadeo-Polygram ("Der Besuch der alten Dame" von G. von Einem), MMS (Querschnitt "Zar und Zimmermann"). |
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