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| | Förstel Gertrude | | soprano | 
| Ihr Vater war Mitglied des Leipziger Gewandhaus-Orchesters. Sie studierte am Konservatorium von Leipzig Klavierspiel und debütierte 1897 als Pianistin. Ihre Stimme wurde durch Angelo Neumann entdeckt, der sie auf seine Kosten bei Frau Selma Nicklass-Kempner in Berlin studieren ließ. Sie vollendete ihre Ausbildung bei Aglaja von Orgeni in Dresden. Debüt 1900 am Deutschen Theater von Prag als Amina in 'La Sonnambula' von Bellini. Am 15.11.1903 sang sie hier in der Uraufführung der Oper 'Tiefland' von d'Albert die Partie der Nuri. 1905 wirkte sie am gleichen Haus in einer weiteren Uraufführung einer Oper von d'Albert, 'Flauto solo', mit. Sie blieb bis 1906 in Prag und war dann 1906-12 gefeiertes Mitglied der Wiener Hofoper. 1911 sang sie in der Wiener Premiere des 'Rosenkavaliers' die Sophie. Sie gastierte auch später noch an der Wiener Oper (1918-19, 1928-29); außerdem trat sie gastweise an den Hofopern von Dresden (1904) und Berlin (1908 als Mignon), an den Opernhäusern von Leipzig (1910), Frankfurt a.M. (1911) und Graz (1907), an den Hoftheatern von Hannover (1915) und Mannheim (1911) auf. In den Jahren 1904-12 wirkte sie bei den Festspielen von Bayreuth mit. Dort hörte man sie als Waldvogel im 'Siegfried', als Woglinde im Nibelungenring, als Hirtenknabe im 'Tannhäuser' und als Blumenmädchen im 'Parsifal'. Beim Salzburger Mozart-Fest von 1910 hörte man sie als Papagena in der 'Zauberflöte'. Seit 1912 wurde sie als Konzertsopranistin allgemein bekannt. Bereits 1910 wirkte sie in München als Solistin in der Uraufführung der 8. Sinfonie ('Sinfonie der Tausend') von Gustav Mahler mit. Das Sopransolo in der 4. Sinfonie von Gustav Mahler, das sie u.a. auch 1911 in Paris vortrug, wurde als eine ihrer größten Leistungen bewundert. So sang sie denn auch 1920 beim Gustav Mahler-Fest in Amsterdam, 1927 bei der Beethoven-Zentenar-Feier in Wien und bei den Bonner Beethoven-Festen. 1919 hatte sie große Erfolge beim Wiener Bruckner-Fest. 1928 gab sie Konzerte in Athen; sie trat bis 1931 im Konzertsaal auf. Man hielt sie allgemein für eine der führenden Mozart-, Bruckner- und Gustav Mahler-Interpretinnen innerhalb ihrer künstlerischen Generation. Ihre großen Bühnenpartien waren die Rosina im 'Barbier von Sevilla', die Gilda im 'Rigoletto', die Alice in Meyerbeers 'Robert le Diable', die Micaela in 'Carmen', die Marguerite im 'Faust' von Gounod, die Eva in den 'Meistersingern', die Sieglinde in der 'Walküre', die Butterfly und die Sulamith in Goldmarks 'Königin von Saba'. Nach ihrer Heirat trat sie auch unter dem Namen Gertrude Förstel-Link auf. Nach Beendigung ihrer Karriere wirkte sie als Pädagogin an der Musikhochschule von Köln. Zu ihren Schülern gehörten so bedeutende Sänger wie Aga Joesten, Julius Katona und Ilse Hollweg.\n Neben ihrer brillanten Gesangstechnik bewunderte man auf der Bühne wie auf dem Konzertpodium die feinsinnige Nuancierung ihres Vortrages.\n Schallplatten der Marken G&T (Prag, 1904-06; Bayreuth, 1904), Pathé und Polydor.\n |
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