| Ahna Pauline de | soprano
, soprano lirico spinto
[ 1863 - 1950 ]
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Sie war die Tochter eines Generalmajors im Bayerischen Kriegsministerium. Sie absolvierte ihr Gesangstudium an der Musikhochschule München bei Frau Herzog und bei Frau Ritter und bei dem Pädagogen Max Steinitzer. Sie hatte als lyrisch-dramatische Sopranistin eine große Karriere am Hoftheater von Weimar, wo sie 1890 ihre Bühnentätigkeit als Pamina in der 'Zauberflöte' begann. Sie hatte in Weimar für die Uraufführung von Humperdincks 'Hänsel und Gretel' (am 23.12.1893 mit Richard Strauss als Dirigenten) die Partie des Hänsel einstudiert, konnte diese aber erst ab der zweiten Vorstellung übernehmen, da sie sich einen Fuß verstaucht hatte und bei der eigentlichen Uraufführung durch Ida Schubert ersetzt werden mußte. Sie sang dann aber in Weimar am 10.5.1894 in der Uraufführung der ersten Oper von Richard Strauss 'Guntram' die Partie der Freihild. Richard Strauss (1864-1949), der seit 1889 in Weimar als Hofkapellmeister tätig war, heiratete am 10.9.1894 die Sängerin, die seine erste Oper kreiert hatte. Darauf gab Pauline de Ahna 1897 ihre vielversprechende Bühnenlaufbahn auf, die u.a. 1891 bei den Bayreuther Festspielen in der Partie der Elisabeth im 'Tannhäuser', der Bayreuther Premiere des Werks, einen ihrer Höhepunkte erreicht hatte. In Bayreuth sang sie 1890-94 neben der Elisabeth auch eins der Blumenmädchen im 'Parsifal'. 1891-92 sang sie am Hoftheater Karlsruhe die Agathe im 'Freischütz', die Leonore im 'Fidelio', die Donna Anna im 'Don Giovanni', die Charlotte im 'Werther' und die Fricka im 'Rheingold', 1896 an der Münchner Oper in 'Die Feen' von R.Wagner, 1897 die Elisabeth im 'Tannhäuser', 1894 war sie am Stadttheater von Hamburg zu Gast. Sie widmete sich bis 1904 weiter dem Konzert- und namentlich dem Liedgesang und wurde eine der besten Interpretinnen der Lieder ihres Gatten Richard Strauss, der sie oft bei ihren Liedvorträgen (u.a. bei einer USA-Tournee 1904) am Flügel begleitete. 1899-1905 trat sie als Konzertsängerin in Berlin, 1897 in Paris und Brüssel, 1898 in Madrid, auch in Wien, und noch 1908 in Braunschweig, auf. Richard Strauss widmete ihr verschiedene Lieder, darunter die Lieder op. 27, und zeichnete musikalische Porträts seiner Gattin in der Sinfonischen Dichtung 'Ein Heldenleben', in seiner 'Sinfonia domestica' und in der autobiographischen Oper 'Intermezzo'. Sie teilte das Lebensschicksal ihres berühmten Gatten, mit dem sie zuletzt in ihrer Villa in Garmisch wohnte.\n |
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