| Garso Siga | tenore |
Nach anderen Quellen 1836), ?8.3.1915 Wien; er erregte bereits als Knabensopran in Kirchenchören erstes Aufsehen, studierte aber zunächst katholische Theologie. Seit 1853 ließ er seine Stimme durch den Pädagogen Gentiluomo in Budapest ausbilden. 1856 begann er seine eigentliche Bühnenkarriere am Lyrischen Theater in Amsterdam, wo er als Lyonel in Flotows 'Martha' debütierte. 1857-58 sang er am Theater von Stettin, anschließend 1858-59 in Danzig, 1859-60 am Hoftheater von Darmstadt, 1860-61 am Stadttheater von Hamburg, 1861-65 am Hoftheater von Kassel. In der Spielzeit 1865-66 war er am Opernhaus von Riga in einigen Partien aus dem lyrischen Fachbereich zu hören: als Titelheld in 'Alessandro Stradella' von Flotow, als Lyonel in 'Martha' und als George Brown in 'La Dame blanche' von Boieldieu. Es folgten Auftritte an den Theatern von Bremen (1866-68) und Köln (1868-69) und am Deutschen Theater Rotterdam (1869-71); sehr erfolgreich gestalteten sich Gastspiele an der Berliner Hofoper, an den Hofopern von Wien (1865), München (1865) und Dresden (1866). Seine großen Bühnenrollen waren der Don Ottavio im 'Don Giovanni', der Tamino in der 'Zauberflöte', der Elvino in Bellinis 'La Sonnambula', der Arnoldo in 'Wilhelm Tell' von Rossini, der Herzog im 'Rigoletto', der Edgardo in 'Lucia di Lammermoor' und der Alessandro Stradella in der Oper gleichen Namens von Flotow. Nach der mißglückten Operation eines Stimmbandpolypen verlor er 1871 seine Stimme und mußte seine Sängerkarriere beenden. Er lebte seitdem als Gesangslehrer in Bremen, später in Berlin. Er war auch als Komponist tätig und schrieb u.a. eine Anzahl von Liedern mit Klavierbegleitung. Er war seit 1860 verheiratet mit der Schauspielerin Adele Garsò-Galster (1840-63), in zweiter Ehe mit der Sängerin Johanna Garsò-Dely.\n |
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