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| | Chandon Joseph | | basso | 
| Sein Vater war Bürgermeister seiner Geburtsstadt St. Ingbert. Seine Ausbildung erfolgte am Konservatorium von München; 1861 debütierte er am Hoftheater von Mannheim. Schnell wechselnde Engagements führten ihn an das Hoftheater von Sondershausen in Thüringen (1864-65), an das Stadttheater Stettin (1865-66), nach Gastspielen u.a. an den Hoftheatern von Stuttgart und Mannheim an das Stadttheater von Düsseldorf (1867-68), an das Stadttheater von Hamburg (1868-69), an das Deutsche Theater Prag (1870-73), an das Opernhaus von Köln (1873-75), an das Opernhaus von Frankfurt a.M. (1875-76), an das Stadttheater von Zürich (1876-77), an das Hoftheater von Darmstadt (1877-79) und an das Opernhaus von Breslau (1879-82). Danach wirkte er 1883-85 am Theater von Graz, 1885-86 nochmals am Opernhaus von Köln. 1877 nahm er an einem Gastspiel in London teil, das dem Opernschaffen von Richard Wagner gewidmet war und von diesem persönlich vorbereitet und geleitet wurde. 1882 engagierte Angelo Neumann den Künstler für sein reisendes Wagner-Theater, mit dem er in den Jahren 1882-83 den 'Ring des Nibelungen' in zahlreichen europäischen Städten zur Aufführung brachte, darunter in London, Amsterdam, Brüssel, Basel, Venedig, Bologna, Rom, Turin, Triest, Budapest und Graz; durch diese Aufführungen wurde die Ring-Tetralogie erst dem Opernpublikum in Europa erschlossen. Joseph Chandon, der bei dieser Tournee den Hunding wie den Fafner im Nibelungenring sang, hatte seine weiteren Erfolge auf der Bühne als Kaspar im 'Freischütz', als Marcel in Meyerbeers 'Hugenotten', als Gaveston in 'La Dame blanche' von Boieldieu, als Ansgar in 'Die Folkunger' von Kretzschmer und als Fuegas in der Oper 'Diana de Solange' des Herzogs Ernst II. von Sachsen-Coburg. Er wirkte nach Beendigung seiner aktiven Sängerkarriere als Pädagoge in Köln. Sein Sohn Wilhelm Chandon (*1885) war ein angesehener Schauspieler. |
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