| Genée-Fritzsch Ottilie | soprano |
Sie war die Tochter des Bassisten und Bühnendirektors Johann Friedrich Genée (1795-1856), Schwester des Komponisten und Librettisten Richard Genée (1823-98) und des Bassisten und Schriftstellers Rudolf Genée (1824-1914). Sie trat bereits in Kinderrollen am Stadttheater von Danzig auf, das ihr Vater als Direktor leitete. Später sang und spielte sie dort Soubretten- und Liebhaberinnenrollen. Über die Theater von Stettin, Breslau und Hamburg kam sie 1850 an das Friedrich Wilhelmstädtische Theater Berlin, an dem sie in einer Vielzahl von Partien in Operetten, Singspielen, Possen und Sprechstücken auftrat, wobei sie vor allem gerne Hosenrollen übernahm. Das Berliner Publikum schätzte 'die kleine Genée' ganz besonders. Nachdem sie acht Jahre hindurch in Berlin, teils am Friedrich Wilhelmstädtischen Theater, teils am Kroll-Theater, aufgetreten war, unternahm sie Gastspielreisen. 1869 kam es zu einer USA-Tournee der Künstlerin. Noch im gleichen Jahr gründete sie in San Francisco das Deutsche Theater, das sie in den Jahren 1869-84 leitete. 1888 war sie in Bad Ems zu Gast (wo sie mehrfach vor Kaiser Wilhelm I. auftrat), dann in Wiesbaden und in Kassel; zu dieser Zeit trat sie vornehmlich in komischen Sprech- und Singrollen auf. Sie unternahm noch einige weitere Tourneen durch die USA und ließ sich 1891 als 'Lehrerin für dramatische Kunst' in Berlin nieder; seit 1897 leitete sie die Schauspielschule am Königlichen Hoftheater Berlin. Sie war verheiratet mit dem Theaterdirektor Charles Fritzsch, der sie auch bei ihren Unternehmungen in Nordamerika unterstützte.\n |
|
|
|