| Gerhartz Josef | tenore |
Er betrieb zunächst ein wissenschaftliches Studium an den Universitäten von Berlin und Wien und schloß es mit der Promotion zum Doktor der Philosophie ab. Er ließ aber auch gleichzeitig seine Stimme ausbilden und war u.a. Schüler von Marie Unger-Haupt in Leipzig. Er entschloß sich schließlich zu einer Bühnenkarriere. 1889 begann er diese am Stadttheater von Lübeck, setzte sie 1890-92 am Hoftheater von Braunschweig fort und war dann an den Theatern von Olmütz (Olomouc, 1892-93) und Brünn (Brno, 1893-94) und am Hoftheater von Darmstadt (1894-95) engagiert. Nach weiteren Studien in Leipzig trat er 1897-99 am Stadttheater von Würzburg, 1899-1901 am Stadttheater von Zürich, 1901-02 am Opernhaus von Breslau und 1902-03 am Stadttheater von Erfurt auf. Damit war seine Bühnenkarriere beendet. Seine Stimme war ein Heldentenor, fand aber ihre Aufgaben in einem vielgestaltigen Repertoire. So sang er den Lohengrin, den Walther von Stolzing in den 'Meistersingern', den Loge wie den Siegmund im Nibelungenring, den Max im 'Freischütz', den Joseph in der gleichnamigen biblischen Oper von Méhul, den Raoul in den 'Hugenotten' von Meyerbeer, den Matthias im 'Evangelimann' von Kienzl, den Radames in 'Aida', den José in 'Carmen', den Manrico im 'Troubadour', den Canio im 'Bajazzo', den Florestan im 'Fidelio', aber auch den Tamino in der 'Zauberflöte', den Lyonel in Flotows 'Martha' und den Titelhelden in 'Alessandro Stradella' vom gleichen Komponisten. Er lebte später als Gesangpädagoge in Leipzig.\n |
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