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Judas Thaddaeus Gerl on iTunes


Gerl Judas Thaddaeus
basso

Wie sein älterer Bruder Franz Xaver Gerl (1764-1827) wurde auch er ein bedeutender Bassist. Die Biographien der beiden Brüder sind in den einzelnen Lebensereignissen oft schwer gegeneinander abzugrenzen. Auch er scheint im Salzburger Domchor unter Leopold Mozart gesungen zu haben und wurde nach 1780 als Komponist von Flötenmusik bekannt. Spätestens 1788 kam auch er zu der Truppe, mit der Schikaneder im Theater auf der Wieden in Wien Aufführungen veranstaltete. 1789-93 sang er dort erste Baßpartien und trat gerne zusammen mit dem Tenor Benedikt Schack auf, u.a. 1789 in Schikaneders Singspiel 'Der dumme Jäger aus dem Gebirge' ein weiteres Singspiel 'Der Stein der Weisen' von 1790 enthielt Musik von Gerl, Schack, Henneberg und Mozart. Zu seinen Glanzrollen gehörten der Richard Boll in der 'Schweizerfamile' von Joseph Weigl, der Mikhéli in 'Der Wasserträger' ('Les deux journées') von Cherubini, der Jakob in 'Joseph' von Méhul und der Minnewart im 'Donauweibchen' von Ferdinand Kauer. Es ist behauptet worden, bei der Uraufführung der 'Zauberflöte' am 30.9.1792 habe er und nicht sein Bruder Franz Xaver Gerl den Sarastro gesugen. (Überliefert ist, daß 'Herr Gerl' den Sarastro sang, der Vorname wird nirgendwo angegeben). Wenn Judas Thaddaeus der erste Sarastro gewesen wäre, hätte seine Gattin, die Sängerin Franziska Gerl-Kosteletzky, die ebenfalls der Schikanederschen Truppe angehörte, die Papagena gesungen und nicht Barbara Gerl-Reisinger, die Gattin von Franz Xaver. Diese schwierige Frage kann hier nicht endgültig entschieden werden, doch ist es wohl sicher, daß -- wie bisher angenommen -- Franz Xaver Gerl der erste Sarastro war. Judas Thaddaeus Gerl ging um 1795 von Wien nach Brno (Brünn), wo er eine von ihm komponierte Operette 'Graf Balbarone oder die Maske' aufführen ließ. 1795 wurde er Domchoralist in Salzburg, 1796 Hofbassist auf Probe am Hof des Erzbischofs von Salzburg, 1796 wirklicher Hofbassist. Er wurde später Schloßverwalter in Bayreuth. Von seinen Kindern wurde vor allem sein Sohn ein bekannter Sänger: Johannes Gerl (*29.10.1803 Salzburg, ?1.1.1873 Coburg) war 1835-50 und wieder seit 1853 als Bariton am Hoftheater von Coburg engagiert und betätigte sich dort auch als Pädagoge; dessen Tochter Helene Gerl (*15.2.1847 Coburg, ?19.2.1905 Braunschweig) debütierte 1867 als Gilda im 'Rigoletto' am Coburger Hoftheater und war dort bis 1881 und 1881-95 als Koloratrice am Hoftheater von Braunschweig engagiert. Ihre großen Bühnenpartien waren die Amina in Bellinis 'La Sonnambula', die Lucia di Lammermoor, die Giulietta in 'I Capuleti ed I Montecchi' von Bellini und die Frau Fluth in den 'Lustigen Weibern von Windsor' von Nicolai.\n

 

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