| Goltz Christel | soprano |
Ballett- und Gesangsausbildung bei Ornelli-Leeb in München und bei dem Hindemith-Schüler Theodor Schenk, den sie später heiratete. 1935 erhielt sie ihr erstes Engagement als Tänzerin und Chorsängerin am Stadttheater von Fürth. Sie kam dann an das Stadttheater von Plauen (Sachsen), wo sie durch den Leiter der Dresdner Staatsoper Karl Böhm entdeckt wurde. An der Staatsoper von Dresden übernahm sie in den Jahren 1936-40 zumeist kleinere Partien, wandte sich dann aber dem dramatischen Stimmfach zu und sang 1941 als erste große Partie in Dresden die Rezia im 'Oberon' von Weber. Am 13.4.1940 wirkte sie dort in der Uraufführung der Oper 'Romeo und Julia' von H.Sutermeister mit, 1950 übernahm sie die Titelpartie in der Dresdner Premiere von Carl Orffs 'Antigonae'. Sie blieb acht Jahre in Dresden, kam 1947 als hochdramatischer Sopran an die Staatsoper von Berlin, später an die Städtische Oper Berlin, endlich 1950 an die Wiener Staatsoper, zu deren prominentesten Künstlern sie seither zählte, und zu deren Ehrenmitglied sie 1967 ernannt wurde. Erfolgreiche Gastspiele an der Mailänder Scala, an der Oper von Rom, an der Covent Garden Oper London (seit 1951), in Paris und Brüssel. 1951 trat sie am Teatro Colón Buenos Aires als Salome und als Elektra in den Opern von Richard Strauss, als Jenufa in der gleichnamigen Oper von Janác|vek, und als Elsa im 'Lohengrin' auf. 1952 hatte sie an der Städtischen Oper Berlin einen besonderen Erfolg als Abigaille in Verdis 'Nabucco', am gleichen Opernhaus dann auch als Marie im 'Wozzeck' von Alban Berg. Diese Partie kreierte sie 1952 in der englischen Premiere des Werks an der Covent Garden Oper London. 1954 kam sie an die New Yorker Metropolitan Oper, an der sie die Titelfigur in in 'Salome' in sechs Vorstellungen sang. Sie trat fast alljährlich bei den Festspielen von Salzburg auf; hier sang sie am 17.8.1954 die Titelpartie in der Uraufführung der Oper 'Penelope' von Liebermann. 1951 gestaltete sie in Salzburg die Marie im 'Wozzeck', 1956 die Elettra in 'Idomeneo' von Mozart, 1957-58 die Leonore im 'Fidelio', 1951 sang sie dort in einem Konzert die 'Vier letzten Lieder' von Richard Strauss. 1958 wirkte sie beim Holland Festival mit. Bis 1970 gastierte die Künstlerin am Deutschen Opernhaus Berlin, an den Staatsopern von Wien und München. Ihre großen Kreationen auf der Bühne waren die Salome und die Elektra, die Färberin in der 'Frau ohne Schatten' von Richard Strauss, die Leonore im 'Fidelio' und die Marie im 'Wozzeck'; hinzu trat eine Konzertkarriere auf internationaler Ebene. Sie lebte später in Baden bei Wien. 1996 erfolgte ihre Ernennung zum Ehrenmitglied der Dresdner Staatsoper.\n Große, voluminöse Sopranstimme, deren Weite des Tonumfangs und deren Ausdruckskraft im hochdramatischen Repertoire hervorragende Leistungen entwickelte; dazu große Darstellerine.\n Schallplatten der Marken DGG, Urania ('Salome'), Decca ('Salome', 'Frau ohne Schatten'). Auf Melodram existiert ein Mitschnitt der Salzburger 'Fidelio'-Aufführung von 1957, auf Preiser eine Arien-Platte, auf Orfeo ein Mitschnitt der 'Penelope'-Uraufführung aus Salzburg (1954). Weitere Mitschnitte von Bühnenaufführungen und Radiosendungen.\n |
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