| Fuchs Marta | soprano |
Sie begann ihre Ausbildung an der Musikhochschule von Stuttgart und vollendete sie in München und Mailand. 1923 begann sie ihre Karriere als Konzert-Altistin. Nach fünfjähriger Konzerttätigkeit debütierte sie 1928, immer noch als Altistin, am Stadttheater von Aachen. Hier trat sie u.a. als Orpheus von Gluck, als Azucena im 'Troubadour' und als Carmen auf. Sie sang dann ab 1930 an der Staatsoper von Dresden, wo sich ihre Stimme zum hochdramatischen Sopran wandelte, doch behielt sie Teile ihres Alt-Repertoires bei. An der Dresdner Oper übernahm sie in der Uraufführung der Oper 'Der Günstling' von Rudolf Wagner-Régeny am 20.2.1935 die Partie der Maria Tudor. Bereits 1932 sang sie in Dresden in der Uraufführung der Oper 'Mister Wu' von E. d'Albert (nach dessen Tod vollendet durch Leo Blech), 1933 in der von Mark Lothars 'Münchhausen', 1936 in 'Der verlorene Sohn' von Robert Heger, 1939 an der Berliner Staatsoper in 'Die Bürger von Calais' von R.Wagner-Régeny, 1940 am gleichen Haus in einer weiteren Uraufführung, der von 'Andreas Wolfius' von Fried Walter, 1943 in der von Othmar Schoecks 'Das Schloß Dürande'. 1929 trat sie bei den Festspielen von Salzburg als Annina im 'Rosenkavalier' auf, 1931 gastierte sie sehr erfolgreich am Deutschen Opernhaus Berlin als Octavian im 'Rosenkavalier'. Seit 1935 war sie neben ihrem Engagement in Dresden gleichzeitig Mitglied der Berliner Staatsoper. Sie wurde bald eine der bedeutendsten Wagner-Sopranistinnen ihrer Generation. 1933 bis 1942 stand sie im Mittelpunkt der Festspiele von Bayreuth, wo man sie als Isolde (1938), als Kundry (1933-37), vor allem aber als Brünnhilde (1938-42) feierte. 1933 und 1935-38 wirkte sie in Amsterdam in Wagner-Aufführungen mit; 1938 sang sie am Théâtre des Champs-Élysées in Paris die Isolde. 1936 gastierte sie mit dem Ensemble der Dresdner Staatsoper an der Covent Garden Oper in London als Donna Anna im 'Don Giovanni', als Marschallin im 'Rosenkavalier' und als Ariadne in 'Ariadne auf Naxos' von R.Strauss, 1942 mit dem gleichen Ensemble beim Maggio musicale Florenz als Leonore im 'Fidelio'. 1942 hatte sie große Erfolge an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 1944 oft zu Gast war. Seit 1945 lebte die Künstlerin in Stuttgart, wo sie bis 1952 als Gast an der dortigen Staatsoper zu hören war, u.a. als Ortrud im 'Lohengrin' und 1951 in der deutschen Erstaufführung von 'The Rake's Progress' von Strawinsky als Türkenbaba. 1949 trat sie in Dresden nochmals in einen Liederabend auf. Aus ihrem sehr umfangreichen Repertoire für die Bühne sind noch zu nennen: die Cornelia in 'Giulio Cesare' von Händel, die Alceste wie der Orpheus in den gleichnamigen Opern von Gluck, die Klytämnestra in dessen 'Iphigenie in Aulis' und die Iphigenie in 'Iphigenie auf Tauris' von Gluck, der Cherubino in 'Figaros Hochzeit', die Zerline im 'Don Giovanni', der Adriano in Wagners 'Rienzi', die Senta im 'Fliegenden Holländer', die Elisabeth wie die Venus im 'Tannhäuser', die Elsa im 'Lohengrin', die Herodias in 'Salome' von R.Strauss, die Titelrolle in dessen 'Arabella' wie die Maria in 'Der Friedenstag', die Eboli in Verdis 'Don Carlos', die Amneris in 'Aida', die Dalila in 'Samson et Dalila' von Saint-Saëns, die Mona Lisa in der Oper gleichen Namens von Max von Schillings und die Küsterin in 'Jenufa' von Janác|vek. 1954 mußte sie wegen eines Halsleidens ihre Karriere endgültig aufgeben. Sie lebte seitdem ganz zurückgezogen in Stuttgart.\n Voluminöse, dunkel getönte Stimme, deren Ausdrucksintensität namentlich im Wagnergesang unvergeßliche Leistungen erzielte, dazu auf der Bühne durch ihre eminente Darstellungskunst ausgezeichnet.\n Schallplatten: Auf Telefunken (Duette aus 'Arabella' mit Elsa Wieber und Paul Schöffler), HMV (vollständige 'Walküre', Lieder für die Hugo Wolf Society), Urania (vollständige Oper 'Der Corregidor' von Hugo Wolf; Duette von A.Dvor|vák mit Margarethe Klose, 1951) und DGG zu hören. Auf Acanta erschien der Schlußgesang der Brünnhilde aus der 'Götterdämmerung', auf Jecklin Disco Mitschnitt einer Rundfunksendung von O.Schoecks 'Das Schloß Dürande' von 1941, auf Preiser 'Götterdämmerung' aus Bayreuth von 1942.\n |
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