| Götze Emil | tenore |
Er erlernte zuerst einen kaufmännischen Beruf, ging aber zum Gesangstudium über, das er mit Hilfe eines Stipendiums des Königs von Sachsen am Konservatorium von Dresden absolvierte, wo er Schüler von Gustav Scharfe war. 1878 kam es zu seinem Debüt an der Hofoper von Dresden in einer Comprimario-Rolle. 1879 sang er dort den Lyonel in Flotows 'Martha' und den Max im 'Freischütz' und wurde jetzt als erster Tenor in großen Aufgaben herausgestellt. Nach sehr erfolgreichen Konzertauftritten bei den Leipziger Gewandhauskonzerten war er seit 1882 am Opernhaus von Köln verpflichtet (Antrittsrolle: Tamino in der 'Zauberflöte'). Eine ausgedehnte, erfolgreiche Gastspieltätigkeit führte ihn seit 1885 an die Hofopern von Wien und Berlin, von München und Stuttgart, an Opernhäuser in Holland, Rußland und in der Schweiz. Seit 1890 ging er von seinem Wohnsitz in Berlin aus nur noch einer Gastspieltätigkeit auf der Bühne nach (so u.a. 1896 und 1899 am Stadttheater von Zürich. 1901 in Erfurt). Höhepunkte in seinem reichhaltigen Repertoire waren der Raoul in den 'Hugenotten' von Meyerbeer, der Johann in dessen 'Prophet', der Lohengrin, der Faust in Gounods bekannter Oper, der Titelheld in 'Jean de Paris' von Boieldieu, der Lyonel in Flotows 'Martha' und der Titelheld in 'Alessandro Stradella' von Flotow. Er erkrankte, auf dem Gipfel seiner Karriere angelangt, an einem Halsleiden und starb dann plötzlich an einem Herzversagen.\n Lit.: H.Chevalley: 'Emil Götze' (1901); Karl Krebs: 'Emil Götze' (in 'Deutsche Thalia', 1902).\n |
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