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| | Gottlieb Anna | | soprano | 
| Sie war die Tochter des Schauspielers Johann Christoph Gottlieb (*1737), der in Wien unter dem Namen 'Jackerl' als Darsteller derb-komischer Rollen beliebt war. Ihre Mutter war die Opernsängerin Maria-Anna Theyner-Gottlieb (*1745 Rosswaldau, ?1798 Wien), die 1765-93 als Sängerin und Schauspielerin am Wiener Hoftheater tätig war. Anna Gottlieb zeigte sehr früh eine große Begabung für die Bühne. Mit zwölf (!) Jahren sang sie am 1.5.1786 in der Uraufführung der Mozart-Oper 'Figaros Hochzeit' am Theater in der Wiener Hofburg unter der Leitung des Komponisten die Partie der Barbarina. Sie besaß also genau das Alter, das für Barbarina im Libretto der Oper angegeben wird. Mozart, der sie sehr schätzte, schrieb für die Stimme seiner 'Nannerl' (wie man sie allgemein im Freundeskreis nannte) die Rolle der Pamina in der 'Zauberflöte', die sie in deren Uraufführung am 30.9.1791 am Wiener Theater auf der Wieden mit der Truppe des Impresarios Schikaneder kreierte. Später ging die Künstlerin zum Schauspiel über und trat nicht mehr als Sängerin in Erscheinung. 1828 mußte sie 'widrigen Umständen weichen' und von der Bühne abtreten. Sie geriet bald ganz in Vergessenmheit; sie erhielt nicht einmal eine Pension und lebte in Wien in ganz ärmlichen Verhältnissen. Anläßlich der Einweihung eines Mozart-Denkmals in Salzburg im Jahre 1842 meldete sie sich in der Wiener Presse zu Wort, wobei sie mitteilte, daß sie gern an der Feier teilnehmen würde, aber nicht einmal in der Lage sei, die Fahrt von Wien nach Salkzburg zu bezahlen. Sie wurde darauf als Ehrengast und als letzte noch lebende Teilnehmerin an den Uraufführungen von 'Figaros Hochzeit' und der 'Zauberflöte' nach Salzburg eingeladen und dort geehrt. Sie erlebte auch noch den 100. Geburtstag Mozarts (*27.1.1756), war aber bereits schwer erkrankt und starb wenige Tage später. Auf ihrem Sterbebett soll sie den Fächer in der Hand gehalten haben, den Mozart ihr 1790 geschenkt hatte. -- Auch ihre ältere Schwester Josepha hatte unter dem Namen Josepha Doppler (1767-1825) in Wien eine erfolgreiche Bühnenkarriere.\n Lit.: Wurzbach: 'Anna Gottlieb' (Biographisches Lexikon, 5. Band 1859); U.Mauthe: 'Mozarts Pamina Anna Gottlieb' (Augsburg).\n |
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