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| | Gradl Thessa | | soprano | 
| Sie war Absolventin der Königlichen Musikschule in München. Sie begann ihre Bühnenkarriere mit einem Engagement am Stadttheater von Würzburg in den Jahren 1889-91, sang 1891-93 am Opernhaus von Düsseldorf, 1893-97 am Hoftheater von Schwerin und wurde 1897 an die Berliner Hofoper verpflichtet, der sie bis 1902 angehörte. Sie wirkte an diesem Haus in den Uraufführungen der Opern 'Don Quixote' von Wilhelm Kienzl (1898), 'König Drosselbart' von G.Kulenkampf (1899), 'Regina' von A.Lortzing (1899) und 'Kain' von E. d'Albert (1900 als Hanoch) mit. Sie wurde durch Gastspiele an der Hofoper von Wien (1895), am Opernhaus von Leipzig (1897), am Stadttheater von Bremen (1900), an den Hofopern von Dresden (1901) und München (1903, wohl ihr letzter Auftritt) bekannt. Nachdem sie in erster Ehe mit dem u.a. in Schwerin tätigen Dirigenten Max Schuster (1866-98) verheiratet gewesen war, heiratete sie nach dessen Tod den ersten Staatsanwalt in Berlin und späteren Senatspräsidenten in Frankfurt a.M. Dr. Cornelius Kretschmar (1856-1926). Nach dieser Heirat gab sie bald ihre Karriere auf, wirkte aber noch bis in die Jahre des Ersten Weltkrieges als Pädagogin in Frankfurt a.M. Ihre großen Erfolge hatte sie auf der Bühne in Rollen aus dem Koloratur- und Soubrettenfach: als Ännchen im 'Freischütz', als Marie in 'Zar und Zimmermann' von Lortzing, als Zerline im 'Don Giovanni' wie in Aubers 'Fra Diavolo', als Page Urbain in den 'Hugenotten' von Meyerbeer, als Despina in 'Cosí fan tutte', als Hänsel in 'Hänsel und Gretel', als Mignon in der Oper gleichen Namens von A.Thomas, als Gretchen im 'Wildschütz' von Lortzing und als Agnes im 'Armen Heinrich' von Hans Pfitzner. Sie kam auch im Konzertsaal zu einer erfolgreichen Karriere. Ihr Vorname kommt auch in der Schreibweise Thessja, ihr Familienname als Gradel vor.\n |
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