| Bümler Georg Heinrich | contralto |
Er kam mit zehn Jahren auf die Schule in Mönchberg und wurde nach einigen Jahren Kammerdiskantist am Hof von Bayreuth. Dort wurde er weiter durch den Kapellmeister Ruggiero Fedeli im Klavierspiel wie im Gesang ausgebildet. Er ging darauf als Kammermusikus nach Wolfenbüttel. Von dort aus besuchte er Hamburg, Berlin und Bayreuth, wobei seine schöne Stimme großes Aufsehen erregte. Dazu bewunderte man auf der Bühne sein schauspielerisches Talent. 1698 ernannte ihn der Markgraf Wilhelm Friedrich zum Kammermusikus und Altisten der Markgräflich Ansbachischen Hofkapelle, 1717 wurde er zu deren Kapellmeister befördert. 1722 unternahm er eine Italien-Reise, wurde aber aus Venedig zurück nach Ansbach beordert, da er für den soeben verstorbenen Markgrafen eine Trauermusik schreiben mußte. Die verwitwete Markgräfin schränkte nun die Hofhaltung ein, löste die Kapelle auf, und Georg Heinrich Bümler ging für zwei Jahre 1723-25 an den Hof der verwitweten Königin von Polen und Kurfürstin zu Sachsen Eberhardine, die auf Schloß Pretsch residierte. Seine Gattin war zugleich als Kammerfrau der Königin-Witwe beschäftigt. 1725-26 lebte der Künstler in Plauen, wurde dann aber durch die Markgräfin-Witwe nach Ansbach zurückberufen und in seine alte Stellung eingesetzt, in der er jetzt bis zu seinem Tod verblieb. Er betrieb auch mathematische und namentlich optische Studien, stellte schöne Ferngläser und Sonnenuhren her, komponierte Arien und Kirchenmusik und war als Mitarbeiter in der von Mitzler begonnenen 'Musikalischen Bibliothek' tätig. In Band III, Teil 2 dieses Werks findet sich sein Porträt. Er war zweimal verheiratet (in zweiter Ehe mit einer Tochter des Musikdirektors Schneiders aus Ulm); aus diesen beiden Ehen stammten 16 Kinder, von denen aber nur sieben überlebten. |
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