| Brehm-Fritsch Sophie | soprano |
Sie hieß eigentlich Sophie Fritsch und war die Tochter eines Stuttgarter Kaufmanns. Dort erhielt sie auch ihre Ausbildung zur Sängerin und debütierte 1881 am Hoftheater von Wiesbaden. Hier blieb sie bis 1882, sang dann 1882-85 an der Hofoper Stuttgart und wechselte 1885 an das Hoftheater Karlsruhe, dessen Mitglied sie bis zu ihrem Abschied von der Bühne 1900 blieb. In Karlsruhe sang sie u.a. in der deutschen Erstaufführung von 'Der König wider Willen' ('Le Roi malgré lui') von E.Chabrier 1890 die Partie der Minka und wirkte in der Uraufführung der Oper 'Das Unmöglichste von allem' von A.Urspruch (1897) mit. Gastspiele brachten ihr an führenden deutschen Bühnen große Erfolge ein, darunter an der Hofoper Berlin (1884), am Hoftheater von Mannheim (1899) und bei den Bayreuther Festspielen, bei denen sie 1886-89 eine Soloblume im 'Parsifal' sang. Aus der Vielzahl von Koloraturpartien, die sie gesungen hat, sind die Susanna in 'Figaros Hochzeit', die Zerline im 'Don Giovanni', das Ännchen im 'Freischütz', die Wellgunde im Nibelungenring, die Marie im 'Waffenschmied' von Lortzing, die Gretel in 'Hänsel und Gretel', die Philine in 'Mignon' von A.Thomas, die Norina im 'Don Pasquale' und die Zerline in 'Fra Diavolo' zu erwähnen. Die Künstlerin war verheiratet mit dem Schauspieler und Bühnendirektor Fritz Brehm (1858-1920), der seit 1899 als Spielleiter am Stadttheater von Mainz tätig war und dann die Leitung des Stadttheaters von Görlitz übernahm. Sophie Brehm-Fritsch ließ sich nach ihrem Rücktritt von der Bühne zuerst in München, dann in Mainz als Pädagogin nieder. Sie verbrachte ihren Lebensabend in Bad Reichenhall. 1927 veröffentlichte sie ihre Lebenserinnerungen unter dem Titel 'Ernstes und Heiteres aus meiner Künstlerlaufbahn'. |
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