 g(11696700)a(1393595))
| | Braham John | | tenore | 
| Er stammte aus einer Londoner jüdischen Familie und hieß mit seinem eigentlichen Namen Abraham Braham. Er war früh verwaist und wuchs in größter Armut auf. Er wurde durch den Gesanglehrer Leoni ausgebildet und sang zum erstenmal öffentlich 1787 in einem Benefiz-Konzert für seinen Lehrer in der Covent Garden Oper als Knabenstimme (Treble). Nach seinem Stimmbruch wurde seine weitere Ausbildung (u.a. bei Rauzzini in Bath) durch einen reichen Mäzen finanziert, doch arbeitete er zunächst in London als Klavierlehrer. 1794 begann er jedoch wieder als Sänger aufzutreten und wurde 1796 von Stephen Storace an das Londoner Drury Lane Theatre engagiert, wo er in der Oper 'Mahmoud' von Stephen und Nancy Storace debütierte. Nachdem er auch bei der Italienischen Oper in London, namentlich in 'Zémire et Azor' von Grétry, sehr erfolgreich gewesen war, hielt er sich 1798-1800 zusammen mit Nancy Storace (die seine Geliebte war und 1802 von ihm einen Sohn bekam) in Italien auf. Hier hatte er 1798 zuerst in Florenz, in den beiden folgenden Jahren in Mailand, Genua, Livorno und Venedig aufsehenerregende Auftritte an den großen Opernhäusern. 1798 wirkte er an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper 'Il Trionfo di Clelia' von Nasolini (in der Partie des Tarquinio) und auch in der von Nasolinis 'Gli Sciti' mit. 1799 nahm er, zusammen mit Nancy Storace, an der Scala an der Uraufführung der Oper 'Il Ritratto' von Zingarelli teil. Nach Engagements in Triest und Hamburg kam er nach England zurück. 1801 sang er erstmalig an der Covent Garden Oper London (Debüt in der Oper 'The Chains of the Heart' von Mazzinghi und Reeve), dann auch am Lyceum Theatre und am King's Theatre in der englischen Hauptstadt. Man hielt ihn für einen unvergleichlichen Interpreten für den Bereich des italienischen Repertoires, zugleich schätzte man seinen Vortrag der Werke von G.F. Händel. Dem Brauch der damaligen Zeit folgend komponierte er auch selbst, vor allem Kadenzen für seine Opernarien, in denen er die besonderen Möglichkeiten seiner Stimme zur Geltung brachte. Am 22.7.1824 sang er am Londoner Lyceum Theatre den Max in der englischen Erstaufführung von Webers 'Freischütz' noch in englischer Sprache. Am 12.4.1826 gestaltete er an der Covent Garden Oper London in der denkwürdigen Uraufführung des 'Oberon' von Weber die Partie des Hüon; Weber mußte für diese Aufführung für seine Stimme eine besondere Bravourarie komponieren, das Gebet 'Ruler of this awful hour', das er dem begeisterten Premierenpublikum vortrug. Dagegen wies er die Arie 'From boyhood trained' zurück, und Weber mußte diese durch 'Ah, 'tis a glorious sight' ersetzen. Trotz dieser Ansprüche des verwöhnten Sängers kam es zu keinen Auseinandersetzungen zwischen ihm und Weber, der John Braham für einen der größten Tenöre seiner Generation hielt. Später wurde die Stimme des Sängers tiefer, und er sang jetzt 1838-39 am Drury Lane Theatre Rollen wie den Don Giovanni und den Titelhelden in Rossinis 'Wilhelm Tell'. Dagegen war seine Tätigkeit als Impresario und Theaterbesitzer nicht glücklich. 1831 investierte er eine hohe Summe in den Kauf des Londoner Colosseum Theatre; 1836 kaufte er für 26 000 Pfund das St. Jame's Theatre, doch verlor er letztlich dabei nur sein großes Vermögen. 1840-42 unternahm er zusammen mit seinem Sohn Charles eine Nordamerika-Tournee, die aber keine besonderen Erfolge brachte. 1852 erschien er letztmalig auf dem Konzertpodium in London. Er komponierte auch mehrere volkstümliche Lieder, von denen 'The Feath of Nelson' am bekanntesten wurde. Drei seiner Söhne, Charles, Hamilton und Augustus Braham, waren als Sänger tätig, konnten aber keine besondere Karriere entwickeln; seine Tochter Frances heiratete den Earl of Waldegrave. Lit.: J.Mewburn Levien: The Singing of John Braham (London, 1945). |
|
|
|