| Gura Hermann | baritono |
Er war der Sohn des großen Wagner-Sängers Eugen Gura (1842-1906). Er studierte bei diesem, aber auch an der Münchner Musikakademie bei Hasselbeck und Zenger. Er debütierte 1890 am Hoftheater von Weimar als Fliegender Holländer. Weitere Engagements: 1890-91 Opernhaus Riga, 1891-92 Kroll-Oper Berlin, 1892-93 Stadttheater Aachen, 1893-94 Stadttheater Zürich, 1894-95 Stadttheater Basel, 1895-96 Hofoper München; dann war er in den Jahren 1896-1908 am Hoftheater von Schwerin engagiert. Dort wirkte er u.a. in der Uraufführung der Oper 'Der Pfeifertag' von Max von Schillings mit (26.11.1899), dann auch in der der Oper 'Die vernarrte Prinzess' von O. von Chelius (15.1.1905). Mit dem Ensemble dieses Hauses gastierte er 1898 an der Berliner Hofoper. 1908 gründete er eine eigene Operngesellschaft, das Neue Königliche Operntheater Berlin, das er bis 1910 leitete. 1911 war er vorübergehend Direktor der Komischen Oper Berlin. 1913 Gastspiel an der Covent Garden Oper London als Beckmesser in den 'Meistersingern' und als Faninal im 'Rosenkavalier', in dessen Londoner Premiere er die Regie führte. Er lebte bis 1921 als Pädagoge in Berlin. 1920-27 Direktor und Regisseur des Opernhauses von Helsinki. Dann wieder pädagogische Tätigkeit in Berlin, wo er 1928 nochmals eine Operngesellschaft, die Deutsche Gastspieloper (auch Gura-Oper genannt), begründete. Seine erste Frau, die russische dramatische Sopranistin Alexandra Mitschinér (*6.5.1869 Moskau, ?19.3.1909 Berlin), die u.a. bei den Bayreuther Festspielen von 1892 als Eva in den 'Meistersingern' mitwirkte, starb im Alter von nur 40 Jahren. Er war in dritter Ehe mit der dramatischen Sopranistin Annie Gura-Hummel (1884-1964) verheiratet. Seine Tochter Anita Gura (1911-78) war ebenfalls eine bekannte Sopranistin. Er lebte später in Bad Wiessee in Bayern.\n Schön gebildete, wandlungsfähige Stimme, sowohl im Opern- als auch im Liedgesang ausgezeichnet.\n Er sang Schallplatten auf den Marken G&T (Schwerin, 1905), Zonophone (Schwerin, 1905) und HMV.\n |
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