| Haas Rudolf | baritono |
Nachdem er mit der österreichischen Armee am Italien-Feldzug von 1866 teilgenommen hatte, wurde er Respicient in der staatlichen Finanzverwaltung und war an Zollämtern in Schärding und in Passau beschäftigt. 1879 ging er als Dilettant zu einer reisenden Theatertruppe und trat erstmals in Rottmünster in Bayern auf der Bühne auf. Er war dann als Schauspieler und Sänger bei derartigen Truppen tätig, die u.a. in München (Elysium-Thater), Wien (Fürst-Theater), Saaz, Eger und Prag, schließlich in Salzburg und in Bukarest, ihre Vorstellungen gaben. Er schloß sich einer Wanderbühne an, deren Tournee durch Italien bis nach Sizilien führte. Dann wiederum kamen Auftritte in Bad Kissingen, am Deutschen Theater Budapest, in Würzburg, Nürnberg, Hannover und Chemnitz zustande. In den Jahren 1893-96 war er als Sänger, Schauspieler und Spielleiter am Wilhelm-Theater in Magdeburg beschäftigt. Seit 1899 wirkte er als erster Komiker in humoristischen Väterrollen am Gärtnerplatztheater in München. 1902 ging er als Regisseur an das Stadttheater Leipzig, dem er bis 1918 angehörte, und wo er als Regisseur für Operetten und musikalische Possen tätig war, aber auch noch als Operettensänger auftrat. Er verbrachte seinen Ruhestand in Herrsching am Ammersee, wurde aber durch die wirtschaftliche Situation nach dem Ersten Weltkrieg gezwungen, erneut zu gastieren und ging dieser Tätigkeit von Leipzig aus nach. Er betätigte sich auch als Sprecher am damals aufkommenden Rundfunk. Aus seinem Repertoire für die Bereiche der Oper und der Operette sind der Beppo in 'Fra Diavolo', der Ritter Adelhof im 'Waffenschmied' von Lortzing, der Ollendorf im 'Bettelstudenten' von Millöcker, der Frank wie der Frosch in der 'Fledermaus', der Bobèche in 'Blaubart' von Offenbach und der Larivandière in 'La fille de Mme Angot' von Lecocq zu nennen.\n |
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