| Borchers Bodo | tenore |
Er war zuerst im Bankgeschäft tätig, ließ dann aber seine Stimme in Dresden ausbilden und debütierte 1858 an der Dresdner Hofoper als Jakob Freiburg in 'Die Schweizerfamilie' von Joseph Weigl. 1861-63 war er am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg engagiert; hier sang er 1862 den Siebel in der Premiere von Gounods 'Faust'. Nach einem Gastspiel als Max im 'Freischütz' wurde er 1863 an das Hoftheater von Wiesbaden verpflichtet, dem er bis 1872 angehörte. 1872-80 war er Mitglied des Hoftheaters von Weimar. 1880 sang er am Stadttheater von Augsburg, 1881 am Opernhaus von Düsseldorf, 1882-83 am Opernhaus von Leipzig. Dort wirkte er nach seinem Rücktritt von der Bühne als Pädagoge und Theateragent. Als seine großen Bühnenrollen werden der Belmonte in der 'Entführung aus dem Serail', der Max im 'Freischütz', die Titelfigur im 'Oberon' von Weber, der Walther von der Vogelweide im 'Tannhäuser', der Froh im 'Rheingold', der Lucentio in 'Der Widerspenstigen Zähmung' von H.Goetz und der Roger in 'Maurer und Schlosser' von Auber genannt. Bodo Borchers betätigte sich später in Leipzig als Gesangspädagoge; zu seinen Schülern gehörte der bekannte Bariton Karl Scheidemantel. -- Seine Gattin war die Sopranistin Marie Litaschek-Borchers (?4.4.1835 Wien, ?14.1.1921 Weimar). Aus der Ehe der beiden Sänger stammte die Tochter Hanna Borchers (*16.12.1870 Wiesbaden), die 1888 am Opernhaus von Leipzig als Ännchen im 'Freischütz' debütierte, 1889-1901 an der Münchner Hofoper im Koloraturfach sang (Debüt 1889 als Benjamin in 'Joseph' von Méhul; Hauptrollen: Ännchen im 'Freischütz', Cherubino in 'Figaros Hochzeit', Zerline im 'Don Giovanni', Papagena in der 'Zauberflöte'). Die Künstlerin, die auch 1889 bei den Bayreuther Festspielen mitwirkte und bei Gastspielen (u.a. 1893 am Hoftheater von Gotha in der Uraufführung der Oper 'Evanthia' von P.Umlauff) erfolgreich war, gab 1901 nach ihrer Heirat mit dem österreichisch-ungarischen Generalkonsul Alfred Bruckmann in München ihre Karriere auf. |
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