| Bogdani Wanda von | soprano |
Sie gehörte einer alten polnischen Adelsfamilie an und hieß eigentlich Wanda Gräfin von Kleczkowsky. Sie kam nach Wien und wurde dort Schülerin der bekannten Pädagogin Wilhelmine von Hasselt-Barth. Sie begann ihre Karriere an der Münchner Hofoper, an der sie 1870 als Rosina im 'Barbier von Sevilla' debütierte. Noch im gleichen Jahr sang ie am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Gast die Agathe im 'Freischütz', die Susanna in 'Figaros Hochzeit', die Marguerite im 'Faust' von Gounod und wieder die Rosina. Sie wurde darauf an die Frankfurter Oper verpflichtet, der sie bis 1872 angehörte. Sie unterbrach ihr dortiges Engagement und ging zur weiteren Ausbildung nach Mailand, wo sie Schülerin von Francesco Lamperti wurde. Sie sang in Italien zuerst 1872 in Genua, dann auch am Teatro Regio Turin und in Mailand, vielleicht auch am Théâtre-Italien in Paris. 1874 war sie an der Komischen Oper in Wien zu Gast, 1874-75 auch am Opernhaus von Lwów (Lemberg). Sie mußte dann jedoch wegen der Überanstrengung ihrer Stimme eine längere Ruhepause einlegen, hatte danach aber wieder an der Berliner Hofoper als Susanna in 'Figaros Hochzeit' und als Rosina große Erfolge, ebenso bei einer umfangreichen Deutschland-Tournee. Nachdem sie auch in Wien und am Volkstheater Walhalla in Berlin aufgetreten war, heiratete sie den Grafen Charles van der Meere und gab ihre Bühnenkarriere auf, in der sie vor allem im Koloraturfach (Glanzrolle: Rosina im 'Barbier von Sevilla' von Rossini) brilliert hatte. 1886 trat sie in Krakau und Lemberg nochmals als Konzertsängerin auf. |
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