| Heitmüller Heinrich | basso |
Er war der Sohn eines Breslauer Kaffeehausbesitzers. Zuerst arbeitete er in einem kaufmännischen Beruf, nahm dann aber als Freiwilliger in einem Jägerregiment an den Befreiungskriegen teil. Er entschloß sich während dieser Zeit zur Theaterlaufbahn, die er bei der Faller'schen Gesellschaft begann, die Preußisch-Schlesien und Westpreußen bereiste. In den Jahren 1822-24 war er dann als Baß-Buffo und als Komiker für das Schauspiel in Magdeburg engagiert, in der langen Zeit von 1824-41 am Theater von Königsberg (Ostpreußen), wo er sehr beliebt war. Als dieses Ensemble sich auflöste, ging er für die Jahre 1841-43 an das Theater von Riga. Im Herbst 1843 folgte er einem Ruf an das Kaiserliche Hoftheater St. Petersburg. Da seine Familie in Riga blieb, gab er dort noch mehrfach Gastspiele, starb aber bereits im Januar 1846. Seine Hauptrollen für die Opernbühne waren der Seneschall in 'Jean de Paris' von Boieldieu, der Leporello wie der Masetto im 'Don Giovanni', der Bartolo im 'Barbier von Sevilla' und der van Bett in 'Zar und Zimmermann' von Lortzing. Er war verheiratet mit der Koloratursopranistin und Soubrette Mathilde Kowallick (?8.3.1889 Riga), der Tochter eines böhmischen Komponisten und Organisten, die jedoch ihre Bühnenkarriere frühzeitig aufgab. Aus dieser Ehe stammte eine Tochter, Elise Heitmüller (*9.8.1832 Königsberg), die ebenfalls zu einer Sängerkarriere kam. Sie begann bereits in Königsberg ihre Ausbildung und war dann in Riga Schülerin von Hysel, Petrick und Löbmann. Im Alter von 16 Jahren sang sie erstmals ein Solo in der Petrikirche von Riga und blieb dann für mehr als zwanzig Jahre dort wie im Rigaer Dom als Solistin tätig. Auf Anregung des Theaterdirektors Hoffmann und des Komponisten Conradin Kreutzer betrat sie dann auch 1849 die Bühne des Theaters von Riga. Bis 1851 sang sie hier kleinere, später größere Sopranpartien, gab aber nach der Heirat mit einem Herrn Rauch 1851 die Bühnentätigkeit wieder auf. Sie widmete sich jedoch weiter dem Konzertgesang und der Lehrtätigkeit. 1890 lebte sie noch in Riga.\n |
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