| Berend Julius | tenore |
Er war der Sohn eines Musikinspekteurs am Königlichen Hoftheater Berlin, kam mit zehn Jahren in die dortige Ballettschule und tanzte als Knabensolist des Opernballetts. Nachdem er bereits im Berliner Liebhaber-Theater Urania aufgetreten war, wurde er 1838 als Tänzer, Sänger und Schauspieler an das Stadttheater von Stettin verpflichtet. Bis 1846 wirkte er an diesem Haus, an dem er vor allem Partien für Tenor-Buffo sang, aber auch immer wieder als Schauspieler auftrat. 1846 berief ihn der berühmte Komponist Heinrich Marschner an das von ihm als Musikdirektor geleitete Hoftheater Hannover. Als Antrittsrolle sang er in Hannover den Raimbaut in Meyerbeers 'Robert le Diable'. Er blieb für den Rest seines Lebens in Hannover, diente dort unter sieben Königen, war für 55 Jahre Mitglied des Hauses und natürlich beim Publikum überaus beliebt. Noch mit 70 Jahren vollbrachte er als Bandit in 'Fra Diavolo' von Auber unglaubliche akrobatische Leistungen. Als seine großen Rollen werden der Peter Iwanow in 'Zar und Zimmermann' von Lortzing, der Peter in der 'Verlobung bei der Laterne' von Offenbach, der Fleck in 'Flotte Bursche' von Suppé und der Titelheld in der Offenbach-Operette 'Orpheus in der Unterwelt' genannt. Er ist praktisch bis zu seinem Tod in Hannover aufgetreten. Sein Sohn Fritz Berend (*25.10.1858 Hannover) sollte ursprünglich Kaufmann werden, begann aber nach seiner Militärdienstzeit 1880 eine Karriere als Schauspieler wie als Operettensänger in Hannover. Von dort führte ihn ein unruhiges Wanderleben von einer Bühne zur anderen, u.a. nach Detmold, Halle/Saale, Zürich, Magdeburg, Bremen und an das Centraltheater Berlin. Nachdem er an einer Amerika-Tournee unter Emil Thomas teilgenommen hatte, setzte er in Deutschland seine Karriere mit Verpflichtungen in Bremen, Halle (hier auch als Regisseur tätig) und in Riga fort. 1901 übernahm er die Leitung des Sommertheaters in Braunschweig. |
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