| Beckmann-Muzzarelli Adele | soprano |
Sie entstammte einer seit Generationen im Theaterbetrieb lebenden Familie: ihr Großvater war Ballettmeister der Wiener Oper unter Kaiser Joseph II. gewesen, ihr Vater war der italienische Tenor Muzzarelli, ihre Mutter wirkte als Primaballerina am Teatro Fenice Venedig. Nach dem frühen Tod ihres Vaters (bald nach ihrer Geburt) verzog sie mit ihrer Mutter nach Wien. Sie erhielt ganz früh Gesang- und Tanzunterricht, mit fünf Jahren stand sie bereits in Ballettaufführungen auf der Bühne. Sie ließ später in Wien ihre Stimme durch den berühmten Giuseppe Ciccimarra ausbilden und war Choristin am dortigen Theater am Kärntnertor. 1830 debütierte sie am Theater von Brünn (Brno) als Zerline im 'Don Giovanni'. Bis 1832 blieb sie in Brünn, wo sie Rollen wie die Rosina im 'Barbier von Sevilla', die Semiramide in der gleichnamigen Oper von Rossini und die Isolde in Der Vampyr von Lindpaintner übernahm. 1832 nahm sie ein Engagement am Deutschen Opernhaus in Budapest an, verlor dann aber ihre Stimme. Nachdem sie einige Zeit pausiert hatte, trat sie in Soubrettenrollen zuerst am Carl-Theater Wien, dann am Königstädtischen Theater Berlin auf. 1839 heiratete sie in Berlin den bekannten Schauspieler Friedrich Beckmann (*13.1.1803 Breslau, ?7.9.1866 Wien), der vor allem wegen seiner Darstellung komischer Rollen bekannt war und zuerst in Berlin, später in Wien, auftrat. Sie gab dann bald ihre Karriere endgültig auf. Nach dem Tod ihres Gatten verließ Adele Beckmann-Muzzarelli Wien und lebte zumeist in Frankreich. Sie gründete die 'Friedrich Beckmann-Stiftung zur Unterstützung bedürftiger österreichischer Bühnenangehöriger oder durch Wien reisender deutscher Schauspieler'. |
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