| Beck Josepha | soprano |
Ihr eigentlicher Name war Johanna Josepha Scheefer (auch Schäfer geschrieben). Sie war in Mannheim und München Schülerin der Sopranistin und Pädagogin Dorothea Wendling, die 1781 in der Münchner Uraufführung von Mozarts 'Idomeneo' die Partie der Ilia kreiert hatte. Sie heiratete ganz jung den verwitweten Schauspieler und Theaterdirektor Heinrich Beck (1760-1803), der im Theaterleben der deutschen Klassik am Hoftheater von Mannheim, als Direktor des Münchner Hoftheaters (1799-1801) und dann wieder in Mannheim, vor allem aber als Darsteller in den Uraufführungen von Dramen Schillers (mit dem er befreundet war), eine große Rolle spielte. Josepha Beck debütierte 1782 in Mannheim als Zémire in 'Azor et Zémire' von Grétry und blieb bis 1796 dort. Sie verließ Mannheim wegen der Revolutionskriege und unternahm zunächst eine große Kunstreise, die sie u.a. nach Hamburg und Berlin führte. In der Saison 1796-97 trat sie am Hoftheater von Gotha, dann 1797-98 nochmals in Mannheim auf. Seit 1798 war sie zusammen mit ihrem Gatten am Münchner Hoftheater im Engagement, kam aber 1801 wieder nach Mannheim zurück, wo sie erneut große Erfolge hatte. Sie wirkte im Ablauf ihrer Karriere in Mannheim auch in der Uraufführung der Oper 'Die lustigen Weiber' von Peter Ritter mit (1794). Ihre Konstanze in der 'Entführung aus dem Serail' von Mozart wurde als Höhepunkt eines umfassenden Bühnen- und Konzertrepertoires gerühmt. Ihre weiteren großen Bühnenpartien waren die Gräfin in 'Figaros Hochzeit', die Donna Anna im 'Don Giovanni', die Pamina in der 'Zauberflöte', die Vitellia in 'La clemenza di Tito', die Helena in 'Paris und Helena' von P. von Winter und die Oberpriesterin in 'La Vestale' von Spontini. Ein Halsleiden zwang sie 1812 zur Aufgabe der Karriere, 1814 ging sie endgültig in Pension. Ihre Tocher Louise Beck (1789-1857) wurde eine angesehene Schauspielerin. |
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