| Bauer Wilhelm | tenore |
Er war der Sohn eines Wiener Trödlers und trat schon mit zehn Jahren am Theater in der Josefstadt in Kinderrollen auf. Mit 16 Jahren lief er von zu Hause fort und ging ohne eigentliche Ausbildung zur Bühne. 1881 betrat er diese erstmals in Triest. Er war dann in Italien, u.a. in Mailand, Venedig, Neapel, Rom, Florenz und Genua, anzutreffen, trat 1882 in Marienbad, 1883 in Klagenfurt, 1884 in Brünn (Brno) und 1885-86 am Theater von Olmütz (Olomouc) auf. 1887-89 war er in Graz engagiert, 1890 in Frankfurt a.M., 1891 in Hamburg. Es folgten Gastspielauftritte in Nordamerika, schließlich 1893 am Carl-Theater in Wien, an dem er als erster Operettentenor tätig war. Er nahm an drei Rußland-Tourneen eines Wiener Operetten-Ensembles teil, die durch den Impresario F.Jauner veranstaltet wurden. Man schätzte ihn vor allem als großen Darsteller im komischen Fachbereich. Während seines Engagements am Carl-Theater, das bis 1906 dauerte, trat er dort in mehreren Uraufführungen von Operetten auf, so 1901 in 'Die drei Wünsche' von M.Ziehrer, ebenso 1901 in 'Das süße Mädel' von H.Reinhardt, 1902 in 'Der Rastelbinder' von Franz Lehár und 1904 in 'Der Göttergatte' vom gleichen Komponisten. Nach 1906 lebte er noch bis 1912 gastierend in Wien; weitere Nachrichten über den beliebten Künstler fehlen. Schallplatten: G&T (Solo-Titel und Duette mit Mizzi Günther, Wien 1908). |
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