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| | Hermann Agnes | | contralto | 
| Sie erhielt ihre Ausbildung durch Jenny Meyer in Berlin. Ihr Bühnendebüt fand im Alter von nur 18 Jahren 1893 an der Berliner Kroll-Oper statt. 1894-99 war sie am Opernhaus von Köln engagiert: In der Spielzeit 1900-1901 wirkte sie am Opernhaus von Düsseldorf und kam dann an das Stadttheater von Straßburg, wo sie bis 1918 auftrat. Gastspiele führtem sie an die Hofoper von Dresden (1900), an das Hoftheater von Karlsruhe (1908), an das Deutsche Theater Prag (1900), an die Opernhäuser von Frankfurt a.M. (1899) und Leipzig (1899) wie an das Stadttheater von Hamburg (1900). An der Wiener Hofoper trat sie gastweise 1901 als Orpheus von Gluck, 1905 als Azucena im 'Troubadour' von Verdi auf. Sie nahm nach dem Ersten Weltkrieg ihren Wohnsitz in Karlsruhe und gab noch bis 1924 Gastspiele an verschiedenen deutschen Bühnen. Bei den Festspielen von Bayreuth sang sie in den Sommern 1906-09 die Roßweiße und 1908 das Alt-Solo im 'Parsifal'. Neben ihrem Bühnenrepertoire, das alle klassischen Rollen ihres Stimmfachs enthielt, brachte sie auch im Konzertbereich ein umfassendes Repertoire zum Vortrag. Von ihren Opernpartien seien noch genannt: die Fides im 'Propheten' von Meyerbeer, die Dalila in 'Samson et Dalila' von Saint-Saëns, die Königin der Erdgeister in 'Hans Heiling' von Marschner, die Fricka im Nibelungenring, die Brangäne im 'Tristan' und die Rosina im 'Barbier von Sevilla', die sie -- für die damalige Zeit eine Seltenheit -- in der Originalfassung für Koloraturalt sang. Nach Aufgabe ihrer Karriere wirkte sie in Karlsruhe als Pädagogin.\n Von der Stimme der Sängerin existieren einige seltene Aufnahmen auf Beka wie auf G&T (Straßburg, 1905; Berlin, 1905-06). Daruntern finden sich zwei Duette mit dem Tenor Karl Jörn, die den ungewöhnlichen Stimmumfang der Künstlerin, vor allem in den hohen Lagen, zeigen. Weiter sind zwei Edison-Zylinder (Berlin, 1906), vielleicht auch noch unveröffentlichte Anker-Platten, vorhanden.\n |
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