| Bary Alfred von | tenore |
Zuerst Medizinstudium an den Universitäten von Leipzig und München, das er 1898 in München mit dem Staatsexamen und der Promotion beendete. Er wurde Neurologe und erster Assistent des Gehirnpathologen Prof. Flechsig an der Universität Leipzig. Seine Stimme wurde durch Arthur Nikisch entdeckt, worauf Richard Müller sie ausbildete. Debüt an der Hofoper von Dresden 1903 als Lohengrin. 1906 wirkte er in Dresden in der Uraufführung der Oper 'Moloch' von Max von Schillings mit. Schon im Sommer 1904 sang er bei den Festspielen von Bayreuth den Parsifal, und bis 1914 stand er im Mittelpunkt dieser Festspiele. Hier gestaltete er nahezu alle großen Tenor-Partien des Wagner-Repertoires, wie er denn überhaupt als einer der größten Wagner-Tenöre seiner Generation galt. Seine Bayreuther Wagner-Kreationen, der Siegmund wie der Siegfried im Nibelungenring, der Lohengrin und der Tristan, galten als wahre Meisterleistungen. Bis 1912 blieb er in Dresden und war dann 1912-18 an der Münchner Hofoper engagiert. Er trat als Gast an der Berliner Hofoper (1906, 1907), an den Hoftheatern von Stuttgart und Mannheim, am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg (1901-11), an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Köln, an den Stadttheatern von Bremen und Nürnberg, an der Wiener Volksoper (1906, 1908), an den Stadttheatern von Basel und Bern und am Deutschen Theater in Prag (1906-10) auf. Aus seinem Repertoire für die Bühne sind ergänzend der Erik im 'Fliegenden Holländer', der Tannhäuser, der Titelheld im 'Armen Heinrich' von Hans Pfitzner und der Samson in 'Samson et Dalila' von Saint-Saëns zu nennen. Ein Augenleiden, das fast zur Erblindung führte, zwang ihn, seine Sängerkarriere aufzugeben. Er war danach wieder ärztlich tätig. Er war verheiratet mit der Bildhauerin Jennie von Bary-Doussint. Zwei sehr seltene Wagner-Aufnahmen seiner Stimme existieren auf G&T (Bayreuth, 1904). |
|
|
|