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| | Hill Karl | | baritono | 
| Er war der Sohn eines Arztes und wurde zunächst Beamter bei der Thurn und Taxis'schen Postverwaltung in Frankfurt a.M. Bei einem Festabend des Frankfurter Gesangvereins 'Liederkranz' zu Ehren und in Anwesenheit von Richard Wagner, bei dem er ein Solo sang, riet dieser ihm, die Sängerlaufbahn einzuschlagen. Darauf ließ er seine Stimme in Frankfurt ausbilden und begann 1866 zuerst eine Karriere als Konzert- und Oratoriensänger. Als solcher erschien er u.a. bei den Niederrheinischen Musikfesten und in Holland. 1868 nahm er ein Engagement am Hoftheater von Schwerin an, wo er als Jacob in 'Joseph' von Méhul debütierte. In einer 22jährigen Tätigkeit erwarb er sich in der mecklenburgischen Residenzstadt höchstes Ansehen, vor allem durch seine großen Wagner-Kreationen. Obwohl Gastspiele ihm glänzende Erfolge, zumeist auf dem Gebiet des Wagner-Gesangs, brachten, blieb er dem Schweriner Theater treu. Richard Wagner, der ihn sehr schätzte, übertrug ihm wichtige Aufgaben bei den ersten Festspielen von Bayreuth. In den ersten Aufführungen des Nibelungenrings im Bayreuther Festspielhaus vom 13. bis zum 17.8.1876 sang er die Partie des Alberich. Dabei bedeuteten die Vorstellungen des 'Siegfried' (16.8.1876) und der 'Götterdämmerung' (17.8.1876) gleichzeitig die Uraufführungen dieser Werke. In der Uraufführung des 'Parsifal' am 26.7.1882 in Bayreuth gestaltete er die Partie des Klingsor. Als man nach dem großen Theaterbrand von 1882 am 3.10.1886 das neue Schweriner Hoftheater mit einer Gala-Vorstellung von Glucks 'Iphigenie in Aulis' eröffnete, sang er den Agamemnon. Weitere Glanzrollen des Sängers waren der Graf in 'Figaros Hochzeit', der Don Giovanni wie der Leporello im 'Don Giovanni', der Hans Sachs in den 'Meistersingern', der Fliegende Holländer und der Titelheld in 'Hans Heiling' von Heinrich Marschner. Seit 1890 machten sich bei dem Künstler zunehmend Anzeichen geistiger Umnachtung bemerkbar, so daß er seine Karriere aufgeben mußte. Schließlich erwies sich eine Unterbringung in der Pflegeanstalt Sachsenberg als erforderlich, wo er nach drei Jahren starb.\n |
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