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Björling Jussi
tenore [ 1911 - 1960 ]

Eigentlich Johan Jonatan Björling. Er bereiste schon als Knabe in einem Quartett, das aus seinem Vater David Björling (1873-1926) und seinen Brüdern Olle (1909-65) und Gösta (Gustav, 1912-57), später auch seinem Bruder Karl Björling (1917-75), bestand, die skandinavischen Staaten und die USA und konnte dabei erstaunliche Erfolge erzielen. Ausbildung zum Sänger zunächst durch seinen Vater, 1929-30 in der Schule der Stockholmer Oper, 1930-31 bei John Forsell und Tullio Voghera in Stockholm. Er debütierte 1930 an der Königlichen Oper Stockholm in der kleinen Rolle des Lampenanzünders in Puccinis 'La Bohème' und sang dann am 20.8.1930 sehr erfolgreich den Don Ottavio im 'Don Giovanni' (während sein Lehrer John Forsell in der Titelpartie auf der Bühne stand). Bis 1939 war er an der Stockholmer Oper fest engagiert; bis 1960 war er dort immer wieder gastweise zu hören. Er wirkte dort in den Uraufführungen der Opern 'Resan till Amerika' von Hilding Rosenberg (1932) und 'Fanal' von Kurt Atterberg (1934) mit und gastierte mit dem Stockholmer Ensemble in Helsinki, Kopenhagen und Riga. 1932 trat er als Gast an der Deutschen Oper Berlin, dann am Theater von Nürnberg und 1937 an der Staatsoper Dresden (in 'Rigoletto' und 'La Bohème' als Partner von Maria Cebotari) auf. Anfänglich sang er in Stockholm auch kleinere Rollen (insgesamt in den Jahren 1930-39 54 verschiedene Partien), bis er 1934 in einem Tivoli-Konzert in Kopenhagen einen sensationellen Erfolg hatte. Seit 1936 große Karriere an der Wiener Staatsoper u.a. als Manrico im 'Troubadour', als Rodolfo in 'La Bohème' und als Radames in 'Aida'. 1939 gastierte er an der Covent Garden Oper London (Antrittsrolle: Manrico im 'Troubadour'), auch an der Berliner Staatsoper, in Prag und Budapest gefeiert. 1937 kam er erstmals in die USA. Hier sang er zuerst in einem Radiokonzert, dann in einem Konzert in Springfield (Massachusetts), im Januar 1938 großer Erfolg bei einem Konzert in der New Yorker Carnegie Hall. Bereits 1937 trat er an der Oper von Chicago auf. Darauf wurde er 1938 an die Metropolitan Oper New York berufen, der er bis 1941 und wieder seit 1945 bis zu seinem Tod angehörte. Nachdem schon sein Debüt als Rodolfo in 'La Bohème' einen grandiosen Erfolg gebracht hatte, wurde er bald der große erste Tenor der Metropolitan Oper. 1940 sang er auch an der Oper von San Francisco den Rodolfo in 'La Bohème'. Gastspiele und Konzerte trugen den Namen des Künstlers um die ganze Welt. 1940 erschien er erstmals an der Mailänder Scala; seither auch große Karriere in Italien; so sang er 1943 am Teatro Comunale Bologna den Manrico. 1941-46 trat er in seiner schwedischen Heimat auf, setzte aber nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges seine weltumspannende Karriere weiter fort, wobei er auch als Konzert- und namentlich als Liedersänger von Erfolg zu Erfolg eilte. 1945 leitete er sein zweites Engagement an der Metropolitan Oper mit der Partie des Herzogs im 'Rigoletto' ein. Insgesamt hat er an der Metropolitan Oper (in deren New Yorker Haus) zehn Partien in 90 Vorstellungen gesungen, darunter den Manrico, den Faust von Gounod, den Riccardo in Verdis 'Ballo in maschera', den Don Carlos in der gleichnamigen Verdi-Oper, den Cavaradossi in 'Tosca', den des Grieux in Puccinis 'Manon Lescaut' und den Turiddu in 'Cavalleria rusticana' (seine letzte Partie, die er im Dezember 1959 sang). In der Saison 1959-60 hörte man ihn an der Covent Garden Oper London nochmals als Rodolfo in 'La Bohème'. Sein letztes Konzert gab der schwer herzkranke Künstler im August 1960 in Stockholm. 1944 wurde er zum schwedischen Hofsänger ernannt, 1945 erhielt er den Orden 'Litteris et artibus', 1956 wurde er Mitglied der Stockholmer Musikakademie. Auch in einigen Tonfilmen ist der Künstler aufgetreten. Seine Autobiographie erschien unter dem Titel 'Med bagaged i strupen' (Stockholm, 1945). Weitere Lit.: G.Björling: 'Jussi. En bok om storebror' (Stockholm, 1945); B.Hagman: 'Jussi Björling. En minnesbok' (Stockholm, 1960). Jussi Björling war seit 1935 verheiratet mit der Sopranistin Anna-Lisa Berg (*1910); er sang mit ihr u.a. 1948 in Stockholm in 'La Bohème', 1951 in San Francisco in 'Roméo et Juliette' und auf HMV-Schallplatten einige Duette. Aus dieser Ehe stammte der Sohn Lars-Olof Björling (*1939), der als Tenor in Opern, Operetten und Konzerten auftrat und die Tochter Ann-Charlotte Björling (*1943), die eine ähnliche Karriere hatte, während der Sohn Anders Björling sich in der Finanzverwaltung betätigte. (Lars-Olof Björling und Ann-Charlotte Björling singen auf Conifer einige Duette.) Der älteste Sohn von Jussi Björling, Rolf Björling (1928-93, aus einer Verbindung mit Linnea Hellström), hatte eine erfolgreiche Karriere als Tenor, vor allem in Stockholm. Der bereits erwähnte Bruder des großen Sängers, Gösta Björling (eigentlich Karl Gustav Björling, 1912-57), wirkte wie er im Tenorfach an der Oper von Stockholm, ebenso sein Bruder Olle Björling (eigentlich Karl Johan Olof Björling, *2.5.1909, ?1965), der vor allem Konzert- und Oratoriensänger war. Die biegsame, in der Höhe metallisch aufstrahlende Tenorstimme von Jussi Björling, deren Ausdruckskunst von einer souveränen Beherrschung der Technik und einem subtilen Stilgefühl getragen wurde, gehört zu den schönsten Tenorstimmen, die uns durch die Schallplatte überliefert sind. Er zeichnete sich auf der Bühne vor allem im italienischen und französischen Repertoire aus, doch war er auch als Interpret der russischen Oper und, vor allem im ersten Abschnitt seiner Karriere, der Werke von Mozart hoch angesehen. Hinzu trat eine gleich hervorragende Begabung für den Konzert- und den Liedgesang. Der Künstler hinterließ sehr viele Schallplatten; die ältesten sind sechs akustisch aufgenommene Columbia-Platten des Björling-Quartetts von 1920, auf denen er zusammen mit seinem Vater und seinen beiden Brüdern erscheint. (1932-33 sang er unter dem Pseudonym Erik Odde Aufnahmen mit Unterhaltungsmusik, begleitet von einem schwedischen Tanzorchester, auf der Marke Connaisseur). -- Viele Schallplattenaufnahmen auf HMV und RCA, darunter vollständige Opern ('Aida', 'Troubadour', 'Madame Butterfly', 'Rigoletto', 'La Bohème', 'Tosca', 'Cavalleria rusticana', 'Bajazzo', 'Manon Lescaut' von Puccini, Tenor-Solo im Verdi-Requiem). Auch auf Sonora und auf Telefunken anzutreffen. Hinzu kommen mehrere Aufnahmen von Opernaufführungen der Metropolitan Oper auf Privatmarken; auf Legendary Records erschien eine Aufnahme des 'Bajazzo' aus Stockholm von 1954, auf Bluebell Sweden kam ein Mitschnitt mit Arien aus Konzerten des Sängers heraus, in der Toscanini Edition das Verdi-Requiem, auf TIS 'Roméo et Juliette' und 'Don Carlos', Mitschnitte von Aufführungen an der Metropolitan Oper von 1947 bzw. 1950. Seine Gattin ließ nach seinem Tod, jetzt unter dem Namen Anna-Lisa Björling-Barkman, auf Bluebell bis dahin unveröffentlichte Aufnahmen ihrer Stimme publizieren. Auf Video-Artists International erschien 'Jussi Björling in Opera and Song'.

 

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