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Anna Bahr-Mildenburg on iTunes


Bahr-Mildenburg Anna
soprano

Ihre Stimme wurde durch den Schriftsteller Julius Rosen 1891 in Görz entdeckt, darauf Studium bei Rosa Papier-Paumgartner in Wien. Schon während des Studiums wurde der Direktor der Hamburger Oper Bernhard Pollini auf sie aufmerksam und engagierte sie für sein Theater, wo sie 1895 als Brünnhilde in Richard Wagners 'Walküre' unter Gustav Mahler debütierte. Mit diesem großen Komponisten und Dirigenten blieb sie als Künstlerin wie auch persönlich eng verbunden und folgte ihm 1898 an die Wiener Hofoper. Sie zeichnete sich bald als große Wagner-Interpretin aus; bereits 1897 sang sie in Bayreuth die Kundry, 1909 die Ortrud im 'Lohengrin'. 1898 wurde sie an die Wiener Hofoper berufen, wo sie große Triumphe feierte, u.a. 1904 in 'Iphigenie in Aulis' von Gluck. Sie wirkte dort auch am 2.1.1908 in der Uraufführung von Goldmarks 'Ein Wintermärchen' mit. 1906 und 1910 Gastspiele an der Covent Garden Oper London, u.a. 1906 als Isolde und als Elisabeth im 'Tannhäuser', 1910 als Klytämnestra in der Premiere von 'Elektra' von R.Strauss. 1913 gastierte sie dort nochmals als Klytämnestra. An der Oper von Frankfurt a.M. zu Gast als Elektra, als Isolde und als Ortrud im 'Lohengrin'. 1911-14 stand sie erneut als Kundry im 'Parsifal' im Mittelpunkt der Bayreuther Festspiele. 1909 heiratete sie den Schriftsteller Hermann Bahr (1863-1934). Bis 1916 blieb sie ein gefeiertes Mitglied der Wiener Oper, deren Mitglied sie nochmals in der Spielzeit 1919-20 war und gastierte dort noch bis 1930. Gastspiele führten sie an die Hofoper von München (1910, 1919, 1927), an das Stadttheater von Zürich (1917), an das Théâtre de la Monnaie Brüssel (1914), an das Deutsche Theater Prag (1904, 1909, 1911), an das Hoftheater Mannheim (1910), an das Stadttheater Hamburg (1926 als Klytämnestra), an die Städtische Oper Berlin (1927 wieder als Klytämnestra). Aus ihrem Repertoire für die Opernbühne sind noch die Donna Anna im 'Don Giovanni', die Leonore im 'Fidelio', die Rezia im 'Oberon' von Weber, die Senta im 'Fliegenden Holländer', die Venus im 'Tannhäuser', die Norma, die Aida und die Salome in der gleichnamigen Oper von Richard Strauss nachzutragen. Auch im Konzertsaal kam sie zu einer sehr erfolgreichen Karriere; 1901 sang sie in München in der Uraufführung von 'Das klagende Lied' von Gustav Mahler. 1921 wurde sie Professorin an der Akademie der Tonkunst in München, seit 1922 zugleich Spielleiterin an der Münchner Staatsoper. 1921-26 Bühnendirektorin am Stadttheater von Augsburg, wo sie oft Regie führte. 1931 sang sie als letzte Partie bei den Opernfestspielen von Augsburg die Klytämnestra. 1923 und 1925 wirkte sie bei den Festspielen von Salzburg als Schauspielerin in Calderóns 'Welttheater' mit. Sie schrieb Erinnerungen (Wien, 1921) und zusammen mit Hermann Bahr 'Bayreuth und das Wagner-Theater' (1910). Eine der größten dramatischen und vor allem Wagner-Sopranistinnen ihrer Zeit, neben der Schönheit ihrer Stimme durch ein überragendes Bühnenspiel ausgezeichnet. Als international hoch angesehene Pädagogin bildete sie so bedeutende Sänger wie Elisabeth Schärtel, Maria Nezadal, Eugenia Zareska, Ruth Michaelis, Ira Malaniuk, Adolf Vogel, Josef Greindl und den berühmten Wagner-Tenor Lauritz Melchior aus. Von ihrer Stimme existiert eine einzige Aufnahme, das Rezitativ der Ozean-Arie aus dem 'Oberon' von Weber auf G&T (Wien, 1905).

 

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