| Artner Josefine von | soprano |
Eigentlich Josefine von Artanyi, Tochter eines Obersten der österreichisch-ungarischen Armee und der Sängerin Marie von Artner-Grenso. Sie sudierte zuerst Klavierspiel am Konservatorium der Stadt Wien, dann Gesang bei Ludwig Reiß in Wien. Debüt 1885 am Opernhaus von Leipzig, dem sie bis 1890 angehörte. 1888 sang sie hier in der Uraufführung der Oper 'Die drei Pintos' von Weber in deren Neu-Bearbeitung durch Gustav Mahler. 1890-93 wirkte sie an der Hofoper von Wien (u.a. am 1.1.1892 in der Uraufführung der Oper 'Ritter Pazmán' von Johann Strauß), 1893-1908 sehr erfolgreich am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg, wo sie auch 1904 in der Uraufführung von Siegfried Wagners 'Der Kobold' auftrat. Gastspiele in an den Hofopern von Wien (1889), Berlin (1901) und Dresden (1897), am Hoftheater von Hannover, am Stadttheater von Bremen, an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. und Leipzig. An der Covent Garden Oper London wae sie 1898 als Marzelline im 'Fidelio' zu Gast. 1896-1906 sang sie bei den Festspielen von Bayreuth vor allem den Waldvogel im 'Siegfried', aber auch die Woglinde im Nibelungenring und eins der Blumenmädchen im 'Parsifal'. 1899 gastierte sie in Amsterdam als Woglinde in der Premiere von Wagners 'Rheingold'. Ihr umfassendes Bühnenrepertoire enthielt Partien wie die Susanna in 'Figaros Hochzeit', die Zerline im 'Don Giovanni', das Ännchen im 'Freischütz', die Leonore im 'Troubadour' und die Zerline in Aubers 'Fra Diavolo'. Auch als Oratoriensängerin wurde sie bekannt. 1895 wirkte sie in Berlin als Solistin in der Uraufführung der 2. Sinfonie von Gustav Mahler mit. Seit 1910 Gesanglehrerin in Dresden, später in Leipzig. -- Auch ihre Schwester Gabriele von Artner (1871-1935) war als Opernsängerin tätig. Sie trat als Sopranistin am Opernhaus von Köln, an den Theatern von Metz, Aachen und Magdeburg auf, zog sich aber um die Jahrhundertwende nach einer Heirat von der Bühne zurück. Von ihrem schön gebildeten Koloratursopran existieren drei sehr seltene Aufnahmen auf G&T aus Bayreuth (1904), darunter die Rheintöchter-Terzette aus 'Rheingold' und 'Götterdämmerung' mit Marie Knüpfer-Egli und Ottilie Metzger-Lattermann. |
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