| Arroyo Martina | soprano |
Als Kind lernte sie Klavierspiel, studierte dann jedoch am Hunter College romanische Sprachen und Literatur, gleichzeitig wurde ihre Stimme durch Marinka Gurewich ausgebildet. Sie war zuerst als Lehrerin, dann als Sozialpädagogin tätig. 1958 debütierte sie in einer Konzertaufführung von Pizzettis 'L'Assassinio nella cattedrale' in der New Yorker Carnegie Hall. 1959 gewann sie den Wettbewerb der Metropolitan Oper Auditions of the Air, der mit einem Engagement an die New Yorker Metropolitan Oper verbunden war. Hier debütierte sie 1959 (unsichtbar) als Stimme aus der Höhe in Verdis 'Don Carlos', doch wurden ihr anfänglich dort nur kleine Partien übertragen. Sie kam dann nach Europa und wurde 1963 Mitglied des Opernhauses von Zürich. Sie hatte vor allem an der Deutschen Oper Berlin und an der Wiener Staatsoper große Erfolge als Titelheldin in Verdis 'Aida'. In der Saison 1964-65 hatte sie einen entscheidenden Erfolg, als sie an der Metropolitan Oper innerhalb von zwei Tagen für die berühmte Birgit Nilsson als Aida einsprang. Seither gehörte sie zu den großen Stars dieses Opernhauses und wurde vor allen Dingen als Interpretin dramatischer Partien aus der italienischen Opernliteratur (Tosca, Lady Macbeth in Verdis 'Macbeth', Amelia im 'Maskenball' und Leonore in 'La forza del destino' von Verdi, Donna Anna im 'Don Giovanni', Liu in 'Turandot' von Puccini, La Gioconda von Ponchielli) bekannt; sie sang sogar die Elsa im 'Lohengrin'. Mit großen Erfolgen gastierte sie seit 1968 an der Covent Garden Oper London, am Teatro Colón von Buenos Aires (1973-74), an der Mailänder Scala, an den Opern von Chicago und San Francisco, an der Grand Opéra Paris (1973) und an der Hamburger Staatsoper (1963, 1974), an den Nationalopern von Warschau, Belgrad und Prag, an den Staatsopern von München und Stuttgart und 1968 in Israel. Dazu hatte sie eine bedeutende Karriere im Konzertsaal. Dabei trug sie auch zeitgenössische Werke vor; so kreierte sie 1962 'Andromache's Farewell' von Barber und 1965 'Momente' von Stockhausen. In der Spielzeit 1986-87 sang sie an der Metropolitan Oper, an der sie insgesamt in mehr als 170 Vorstellungen aufgetreten ist, nochmals die Aida und die Santuzza in 'Cavalleria rusticana, 1987 an der Oper von Seattle die Turandot in der gleichnamigen Puccini-Oper. In dieser Partie gastierte sie 1991 am Staatstheater von Kassel. Weitere Bühnenrollen der Sängerin waren die Donna Elvira im 'Don Giovanni', die Agathe im 'Freischütz', die Lisa in 'Pique Dame' von Tschaikowsky, die Rezia im 'Oberon' von Weber (Europa-Debüt 1963 in Düsseldorf) und die Elisabetta in Verdis 'Don Carlos'. Die Künstlerin, die mit dem italienischen Geiger Emilio Poggioni verheiratet war (von dem sie sich aber später wieder trennte), wohnte in Zürich. Nachdem sie als Dozentin an die Louisiana University berufen worden war, verlegte sie ihren Wohnsitz wieder in die USA. Schallplatten: DGG (Donna Elvira im 'Don Giovanni', Solo in der 8. Sinfonie von Gustav Mahler, 'Samson' von Händel), RCA ('Vespri Siciliani' von Verdi, Valentine in 'Les Huguenots' von Meyerbeer), Philips (Donna Anna im 'Don Giovanni'), MCA (Requiem von Gabriel Fauré), HMV ('Ballo in maschera', 'Aida' und 'La forza del destino' von Verdi), Wergo (moderne Werke von Stockhausen). Sie ist Professorin an der Indiana University Bloomington. |
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