| Agricola-Molteni Benedetta Emilia | soprano |
sie erhielt eine sehr sorgfältige Ausbildung und war Schülerin der berühmten Komponisten Nicola Porpora und Johann Adolf Hasse wie des Sängers Felice Salimbeni. Nach erfolgreichen Auftritten in Italien wurde sie an die Berliner Königliche Hofoper berufen. In deren Eröffnungsvorstellung sang sie am 7.12.1742 die Cornelia in der Oper 'Cleopatra e Cesare' von Carl Heinrich Graun. Sie hatte in Berlin eine sehr erfolgreiche Karriere, wurde aber durch Willkürmaßnahmen des preußischen Königs Friedrichs II., des Großen, der sie nicht leiden konnte, mehrfach gekränkt. Als sie gegen dessen Willen 1751 den Komponisten und Dirigenten Johann Friedrich Agricola (1720-1774) heiratete, setzte er ihre Jahresgage von 1500 auf 1000 Taler herunter. Ihr Gatte, der 1759 Nachfolger von Graun als Dirigent der Königlichen Kapelle wurde, trat auch als Musiktheoretiker, Pädagoge und gelegentlich als Sänger hervor. Eine seiner Opern, 'Il Filosofo convinto in amore', wurde 1751 mit großem Erfolg an der Berliner Hofoper uraufgeführt, wobei seine Gattin die Hauptrolle gestaltete. Nach dem Tod ihres Gatten 1774 wurde die Künstlerin sogleich durch König Friedrich II. entlassen, obwohl sich die preußische Prinzessin Amalie für sie verwandte. Sie geriet dann bald in Vergessenheit. Sie war nicht nur eine Primadonna für den Bereich der Oper, sondern zeichnete sich auch als Oratorien- und Kirchensängerin aus. 1755 sang sie in Berlin in der Uraufführung des Oratoriums 'Der Tod Jesu' von Graun die Sopranpartie. Der englische Kritiker Burney hebt vor allem ihre Fertigkeit in der Ausführung kunstvoller Triller hervor. |
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