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Ackté Aino
soprano

Sie war die Tochter des Baritons Lorenz Nikolai Achté (1838-1900) und der Sopranistin Emmy Strömer-Achté (1850-1924), Schwester der Altistin Irma Tervani (1887-1937). Ihre erste Ausbildung erfolgte durch ihre Mutter, die selbst eine bekannte Sängerin war.Ihr Vater hatte die Finnische Musikakademie wie auch das Konservatorium von Helsinki gegründet, außerdem war er Direktor des Opernhauses der finnischen Hauptstadt. Nach seinem Tod hatte ihre Mutter diese Aufgaben übernommen. Bereits 1893 sang sie unter dem Namen Aino Ackté in Helsinki in einem Konzert. Weitere Ausbildung am Conservatoire National Paris durch Duvernoy, Giraudet und Paul Vidal. 1897 debütierte sie an der Pariser Grand Opéra als Marguerite im 'Faust' von Gounod. Seitdem große Erfolge an diesem Haus, u.a. 1899 als Benjamin in 'Joseph' von Méhul, als Herwine in der Uraufführung der Oper 'La Cloche du Rhin' von A.Bruneau und 1902 als Nedda in der Premiere des 'Bajazzo'. Sie sang dort die Juliette in 'Roméo et Juliette' von Gounod, die Elsa im 'Lohengrin', die Elisabeth im 'Tannhäuser' und die Alceste von Gluck, 1910 nochmals als Gast die Titelrolle in 'Thaïs' von Massenet. Große Erfolge hatte sie auch an der Covent Garden Oper London (Antrittsrolle 1907 Elsa im 'Lohengrin'), wo sie als Senta im 'Fliegenden Holländer' und als Eva in den 'Meistersingern' zu Gast war. 1904-05 war sie an der Metropolitan Oper New York engagiert, an der sie als Marguerite im 'Faust' debütierte und insgesamt in 19 Vorstellungen, u.a. als Carmen und als Eva in den 'Meistersingern', auftrat. Als sie 1906 an der Opéra-Comique Paris in der Premiere von 'Marie Magdeleine' von Massenet sang, wurde ein Teil des Pariser Publikums durch ihre realistische Darstellung der Rolle schockiert. 1910-12 war sie mehrfach am Opernhaus von Frankfurt a.M. zu Gast, u.a. als Tosca und als Salome in der gleichnamigen Oper von R.Strauss. 1910 sang sie die letztgenannte Partie, bei der sie ihre eminente, mitreißende Darstellungskunstt ganz einsetzen konnte, mit sensationellem Erfolg in der englischen Erstaufführung (und nochmals 1913) an der Covent Garden Oper London. Gastspiele führten sie auch an die Hofopern von Dresden (1903-11) und München (1909, 1911), an die Berliner Hofoper (1905-11), an die Opernhäuser von Leipzig (1907-08) und Köln (1909), an das Stadttheater Hamburg (1906), an die Hoftheater von Stuttgart (1910) und Kassel (1907-09), an die Komische Oper Berlin (1911), an das Stadttheater von Zürich (1907), an das Opernhaus von Riga (1907), an das Deutsche Theater Prag (1907), an die Hofoper Stockholm (1903, 1908), an die Wiener Volksoper (1911), an die Opernhäuser von Kopenhagen und Warschau und an die Oper von Monte Carlo (1909). 1913 erschien sie beim Birmingham Festival als Solistin im Verdi-Requiem, im gleichen Jahr beim Amsterdamer Wagner-Verein als Salome. Während der Jahre des Ersten Weltkrieges sang sie vor allem in den skandinavischen Ländern. Aino Ackté, die mit Heikki Renvall, dem Sohn des Erzbischofs von Finnland verheiratet war, lebte später in ihrer finnischen Heimat, wo sie -- ähnlich wie ihre Eltern -- großen Einfluß auf das Musikleben ausübte. Sie war an der Begründung der Opernfestspiele auf der Burg Savonlinna 1911 maßgeblich beteiligt und leitete diese bis 1930; 1938-39 war sie Direktorin des Opernhauses von Helsinki. Seit 1919 war sie in zweiter Ehe mit dem finnischen Verkehrsminister B.Jalander verheiratet. Sie schrieb ' Minnen och fantasier' (Stockholm, 1917); 'Muistojemi kirja' (Erinnerungen I, in finnischer und in schwedischer Sprache, Helsinki 1925); 'Taiteni taipaleelta' ('Aus meiner künstlerischen Laufbahn', Helsinki 1935). Sie verfaßte auch das Textbuch zu der Oper 'Juha' von Oskar Merikanto. Die große dramatische Stimme der Sängerin fand ihre Aufgaben im klassischen, im italienischen wie im Wagner-Repertoire. Seltene Schallplatten der Marken Zonophone (Paris 1902), G&T (Paris 1903-05), Fonotipia (Paris 1905), dazu Edison- (1913) und Pathé-Platten.

 

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