| Bonisolli Franco | tenore
[ 1935 - 2003 ]
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Er war Schüler des Tenors Alfredo Lattaro. Er gewann 1961 den internationalen Gesangwettbewerb von Spoleto und debütierte darauf beim dortigen Festival als Ruggiero in 'La Rondine' von Puccini. Der Komponist Gian Carlo Menotti wurde auf den jungen Sänger aufmerksam und lud ihn 1963 ein, bei den Festspielen von Spoleto den Prinzen in 'L'Amour des trois oranges' von Prokofieff zu singen. Die Karriere des Künstlers nahm jetzt eine schnelle Entwicklung. 1968 wurde er Mitglied der Wiener Staatsoper, 1969 kam es zu seinem US-Debüt als Alfredo in 'La Traviata' an der Oper von San Francisco. 1971 bewunderte man ihn bei seinem Debüt an der Metropolitan Oper New York in der Rolle des Grafen Almaviva im 'Barbier von Sevilla'. Er trat dort auch als Faust von Gounod, als Herzog im 'Rigoletto', als Alfredo in 'La Traviata' und 1986 als Cavaradossi in 'Tosca' auf. Sehr erfolgreiche Gastspiele an der Mailänder Scala (u.a. 1969 in Rossinis 'Assedio di Corinto'), an der Oper von Rom, in Bordeaux, Lyon, Toulouse, Dallas, Philadelphia, San Francisco, Hamburg und Brüssel schlossen sich an. An der Grand Opéra Paris sang er 1974 den Arrigo in Verdis 'Sizilianischer Vesper', 1981 den Kalaf in 'Turandot' von Puccini, an der Oper von Monte Carlo 1977 den Hoffmann in 'Hoffmanns Erzählungen', 1981 den Faust von Gounod. 1987 an der Covent Garden Oper London als Kalaf in Puccinis 'Turandot' zu Gast. Bereits 1965 war er in Amsterdam als des Grieux in Puccinis 'Manon Lescaut' zu hören; zu seinen großen Kreationen zählten der Alfredo in 'La Traviata', der Nemorino in 'Elisir d'Amore', der Herzog im 'Rigoletto', der Alvaro in 'La forza del destino', der Rodolfo in 'La Bohème', der Cavaradossi in 'Tosca' und der Pinkerton in 'Madame Butterfly'. Dazu im Konzertsaal und beim Film erfolgreich. 1978 kam es bei einem Auftritt des Künstlers als Manrico an der Wiener Staatsoper zu einem Skandal, als er wegen Mißfallenskundgebungen aus dem Publikum abrupt die Vorstellung abbrach. Dennoch hatte er bis 1990 in Wien eine erfolgreiche Karriere; er sang 1982 am Deutschen Opernhaus Berlin den Ramirez in Puccinis 'La Fanciulla del West', 1985 bei den Festspielen in der Arena von Verona den Manrico im 'Troubadour', 1988 den Enzo in 'La Gioconda' von Ponchielli, den Radames in 'Aida' und den Kalaf, 1989 wiederum den Radames. Schöne Schallplattenaufnahmen auf BASF (Recital; 'La Traviata'), DGG ('Tosca'), HMV ('Troubadour', 'Bajazzo'), Bellaphon ('Rigoletto', 'Troubadour'), Orfeo ('La Bohème' von Leoncavallo 'Iphigénie en Tauride' und 'Paride ed Elena' von Gluck, Neapolitanische Lieder), MRF ('L'Assedio di Corinto' von Rossini, 'Anacreon' von Cherubini, 'La Dirindina' von Alessandro Scarlatti), TIS (Titelrolle in 'Andrea Chénier'); VAI-Video ('La Traviata' mit Anna Moffo). |
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