| Hamari Julia | contralto |
Als Kind studierte sie Klavierspiel, ließ dann aber ihre Stimme durch die türkische Gesangpädagogin Fatime Martin ausbilden. Sie schloß diese Ausbildung an der Musikakademie von Budapest mit hrem Diplom als Sängerin und Gesanglehrerin ab. 1964 gewann sie in Budapest den Internationalen Ferenc Erkel-Gesangwettbewerb. Sie setzte ihre Studien 1966-67 in Stuttgart fort. 1966 debütierte sie in Wien in der Matthäuspassion von J.S. Bach unter Karl Richter; im gleichen Jahr sang sie in Rom die Alt-Rhapsodie von Johannes Brahms unter Vittorio Gui. Damit eröfffnete sich für die junge Künstlerin eine glänzende Karriere im Konzertsaal. Als Oratorien- und Liedersängerin trat sie in aller Welt mit großen Erfolgen auf; sie sang unter so bedeutenden Dirigenten wie Herbert von Karajan, Sergiu Celibidache, Rafael Kubelik, Georg Solti, Karl Böhm und Pierre Boulez. 1972 gab sie ihr USA-Debüt in einem Konzert in Chicago zusammen mit dem Chicago Symphony Orchestra. Ihre souveräne Beherrschung der Gesangtechnik ließ sie in den klassischen Arien für Koloratur-Alt mit besonderen Erfolg auftreten. Auf dem Konzertpodium trug sie Werke von J.S. Bach, Beethoven, Gustav Mahler, Monteverdi, Händel, Mozart, Rossini und Verdi vor. Dazu beherrschte sie ein umfangreiches Opern-Repertoire, aus dem zahlreiche Partien auf Schallplatten aufgenommen wurden. 1967 erschien sie bei den Salzburger Festspielen auf der Bühne (als Mercedes in 'Carmen'), 1968 in Stuttgart als Carmen. In der Spielzeit 1973-74 war sie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg engagiert, 1979 sang sie bei den Festspielen von Glyndebourne die Celia in 'La fedeltà premiata' von J.Haydn. 1980 hörte man sie beim Maggio musicale Florenz als Orpheus von Gluck, 1984 an der Oper von Dallas als Dorabella in 'Così fan tutte', 1984 an der San Francisco Opera und 1986 an der Grand Opéra Paris als Angelina in 'La Cenerentola' von Rossini. 1984 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen, an der sie als Rosina im 'Barbier von Sevilla' debütierte. Dort sang sie dann auch die Dorabella, später die Despina in 'Così fan tutte'. Am Opernhaus von Köln trat sie als Sesto in 'La clemenza di Tito' von Mozart, an der Covent Garden Oper London als Cherubino in 'Nozze di Figaro', an der Mailänder Scala wie an der Staatsoper Stuttgart als Sinaide in Rossinis 'Mosè in Egitto' auf. Anläßlich ihres 50. Geburtstages sang sie 1992 in Budapest in einer konzertanten Aufführung von Bellinis Oper 'I Capuleti ed I Montecchi' die Partie des Romeo. Seit 1993 wirkte sie als Professorin an der Musikhochschule Stuttgart.\n Schallplatten: Zahlreiche Aufnahmen auf Electrola (Matthäuspassion von J.S. Bach), DGG (Fatime im 'Oberon' von Weber, 'Il matrimonio segreto' von Cimarosa, 'Giulio Cesare' von Händel, 'Roméo et Juliette' von Berlioz, Mozart-Requiem, Messe C-Dur von Beethoven), RCA ('Ernani' von Verdi), Philips ('Tito Manlio' von Mozart, Kantaten von Bach), HMV ('Cavalleria rusticana', 'I Puritani' von Bellini, 9. Sinfonie von Beethoven), CBS (h-moll Messe und Matthäuspassion von Bach), Hungaroton (Titelpartie im 'Orpheus' von Gluck, Stabat mater von Pergolesi, 'Don Sanche' von F.Liszt, 'Mosè in Egitto' von Rossini), Telefunken ('Prima la musica' von A.Salieri), RCA (9. Sinfonie von Beethoven), Decca ('Hänsel und Gretel', 'Eugen Onegin', 'Meistersinger'), Teldec (Czipra im 'Zigeunerbaron'); Topaz-Video ('Eugen Onegin' aus der Münchner Oper, 1972).\n |
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